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Wallis: Lawine begräbt Skifahrer auf der Piste
CRANS-MONTANA. Eine Lawine riss im Skigebiet mehrere Personen mit. Bei Augenzeugen sitzt der Schock noch tief.
CRANS-MONTANA. Eine Lawine donnerte gestern Nachmittag auf eine Skipiste in Crans-Montana VS. Mehrere Personen wurden von extrem schwerem Nassschnee begraben. Mindestens vier Personen wurden verletzt. «Wir waren so schockiert, wir standen einfach nur da», berichtete eine Augenzeugin. Retter suchten die ganze Nacht nach weiteren Verschütteten.
Bei einem Lawinenniedergang in Crans-Montana gestern Nachmittag sind mehrere Personen überrollt worden. Insgesamt wurde die Kandahar-Piste auf einer Länge von etwa 400 Metern verschüttet. Vier Personen wurden verletzt, eine davon schwebte gestern Abend noch in Lebensgefahr. Die Polizei geht darüber hinaus von mehreren vermissten Personen aus.
Leserin Nicole H. aus Ried bei Kerzers macht derzeit mit ihrer Familie Ferien im Gebiet und hielt gleich oberhalb der betroffenen Piste mit ihrem Ehemann an, um Fotos zu machen. Als sie weiterfuhren, sahen sie plötzlich Schneemassen, die vor ihnen auf die Piste niedergingen. Ein Mitarbeiter des Skigebiets habe ihnen dann zugerufen, dass sie anhalten sollten: «Das Erschre- ckende war, es gab Leute, die trotzdem einfach weiterfuhren», sagt H. Sie selbst konnten jedoch nicht weiterfahren. «Wir waren so schockiert, wir standen einfach nur da.» Sie und ihr Mann hätten sofort ihre Hilfe angeboten. «Wir versuchten selbst, in den Schneemassen zu graben, und riefen nach Verschütteten. Doch der Schnee war bleischwer.»
Im Nachhinein sitzt der Schock noch immer tief. Auch eine weitere Helferin sagte zu 20 minutes, dass der nasse Schnee die Suche erschwere. «Ich bin fix und fertig. Ich spüre meine Hände nicht mehr.»
Die aufwendige Suche nach Vermissten gehe in der Nacht weiter, sagt Kapo-Sprecher Mathias Volken. Mit Helikoptern, Hunden und Bergführern, insgesamt 240 Helfern, wird der Schadensplatz abgesucht – Schritt für Schritt.