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Coop-Chef Sutter zum Prix-Garantie-Ausbau
BASEL. Coop bläst zum Angriff auf die Discounter. CEO Joos Sutter über die Gründe und den Preisstreit mit dem Mars-Konzern.
Joos Sutter, Coop baut die Günstiglinie Prix Garantie massiv aus. Ist das der Grossangriff auf die Discounter?
Es ist wichtig, dass wir im Preiseinstiegsbereich noch besser vertreten sind. Bei uns kaufen viele Familien ein. Es war an der Zeit, dass wir die Prix-Garantie-Linie mit ihren 500 Artikeln weiter ausbauen.
War Coop bis jetzt zu teuer?
Nein, Prix Garantie ist einfach beliebt! Das wollen wir vorantreiben. 50 neue Produkte haben wir bereits Anfang Jahr lanciert, weitere 50 kommen in diesem Jahr noch hinzu. Die Erweiterung geht über alle Produktegruppen.
Vor welchem Discounter haben Sie am meisten Angst?
Wir konzentrieren uns auf unsere Stärken. Es ist ja nicht so, dass es Discounter in der Schweiz erst seit gestern gibt.
Wie verträgt sich Nachhaltigkeit mit einer Günstiglinie?
Nachhaltige Produkte sind stark gefragt. Allein bei den Bio-Verkäufen legten wir letztes Jahr fast 20 Prozent zu. Wir sehen aber auch, dass es in den gleichen Warenkörben sowohl Bio- als auch PrixGarantie-Artikel hat. Nachhaltigkeit und eine Günstiglinie sind also kein Widerspruch.
Kürzlich haben Sie den Preisstreit mit Mars gelöst. Wer hat nachgegeben, Sie oder Mars?
Wir haben zusammen eine korrekte Lösung gefunden. Bereits jetzt sind gewisse Mars-Produkte 20 Prozent günstiger. Uns als Genossenschaft geht es nicht um Gewinnmaximierung. Wenn wir in Preisverhandlungen Erfolg erzielen, fliesst das in Preissenkungen.
Ihre Kritiker sagen aber, Coop mache mit dem Preiskampf vor allem PR in eigener Sache.
Solche Preisverhandlungen sind nicht sehr angenehm. Es
ist nicht in unserem Interesse, dass diese in die Medien gelangen. Wir verhandeln, damit wir bessere Einstandspreise erhalten und uns besser über den Preis positionieren können.