20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Germania sucht in der Schweiz einen neuen Namen
ZÜRICH. Die Schweizer Germania Flug AG hat nichts mit der Insolvenz in Deutschland zu tun, wie der CEO der Firma betont. Ein Rebranding ist geplant.
Die Germania Flug AG ist seit Mitte Februar zu 100 Prozent in Schweizer Händen – das verkündete die Airline gestern an einer Medienkonferenz. Die Firma sei damit unabhängig von ausländischen Firmen, betonte CEO Tobias Somandin. Die Airline reagiert damit auf den Konkurs der deutschen Schwestergesellschaft (siehe Box). Fragen zu den Aktionären und der Finanzierung beantwortete Somandin allerdings nicht. Das stösst auf Kritik: «Germania sollte gerade in so einer Situation vermeiden, mehr Fragen aufzuwerfen, als zu beantworten», sagt AviatikExperte William Agius von der ZHAW zu 20 Minuten. Er vermutet, dass die Finanzierungsverhandlungen möglicherweise noch nicht ganz abgeschlossen sind.
In den vergangenen Wochen brachen die Buchungen bei Germania ein. Auch wenn sich diese Zahlen laut Somandin bereits erholen, ist die Marke nach der Pleite in Deutschland negativ behaftet. Darum erwägt die Schweizer Airline ein Rebranding. Wie die Airline später heissen soll, ist aber noch nicht bekannt. «Es ist wichtig, dass ein weiterer Carrier wie wir von Zürich abfliegt und Tickets anbietet», sagt GermaniaVerwaltungsrat Urs Pelizzoni zu 20 Minuten. Der Konkurrenzkampf reguliere den Schweizer Markt und damit die Preise. Agius von der ZHAW bezweifelt aber, dass die kleine Germania einen Einfluss auf die Ticketpreise in der Schweiz hat: «Der Passagier merkt davon praktisch gar nichts.»