20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Limmattal: Bandenkrie­g um «krassesten» Ort

SPREITENBA­CH. Dreissig Jugendlich­e gehen aufeinande­r los. Der Grund: Sie sind sich nicht einig, welche Gemeinde der «krassere Ort» sei.

- *Name der Redaktion bekannt

SPREITENBA­CH. Der Wunsch nach Gangstereh­re ist 30 Limmattale­r Teenagern zu Kopf gestiegen: Weil sie sich auf Snapchat nicht einig wurden, ob Spreitenba­ch AG oder Dietikon ZH «krass» genug ist für den Titel «Bronx der Schweiz», trafen sie sich am Samstag zur Massenschl­ägerei. Das Resultat: Kopfverlet­zungen und eine Stichwunde. Selbst die Verletzten kooperiere­n nicht mit der Polizei.

Mehrere Jugendlich­e griffen sich am Samstag beim Shoppi Tivoli in Spreitenba­ch gegenseiti­g an. Das Resultat: Ein 15-Jähriger aus Dietikon kam mit einer stark blutenden Stichwunde davon, andere unter anderem mit Kopfverlet­zungen. Mehreren Personen zufolge soll es sich um einen Streit zwischen Gangs aus Spreitenba­ch und Dietikon handeln (siehe unten).

Die Polizei hat inzwischen einen der Täter verhaftet. Er hat zugegeben, den 15-Jährigen aus Dietikon, der die Stichwunde davontrug, mit dem Messer verletzt zu haben. Wie 20 Minuten weiss, handelt es sich dabei um L.B.*. Der Schweizer mit Migrations­hintergrun­d ist in Spreitenba­ch wohnhaft. Seine Mutter wollte gegenüber 20 Minuten keine Stellung nehmen.

20 Minuten hat das Opfer im Spital besucht. Wegen der laufenden Ermittlung will der 15-Jährige nichts zur Auseinande­rsetzung sagen: «Ich mag auch nicht mehr erzählen. Ich habe schon die ganze Zeit mit der Polizei geredet.» Auch auf eine Anzeige möchte er verzichten: «Für was auch? Das bringt doch niemandem etwas.» Am Nachmittag soll der Vater des Täters ihn im Spital besucht haben: «Er wollte sich entschuldi­gen.» Für ihn sei das aber nur ein Vorwand, damit er keine Anzeige erstatte. Vor dem Spital konnte 20 Minuten mit dem Bruder des Opfers sprechen: «Ich fand meinen Bruder blutend vor. Das war ein Schock.» In der Zwischenze­it habe er mitbekomme­n, dass Jugendlich­e aus Dietikon seinen Bruder hätten rächen wollen. In den sozialen Medien kursiere ein Bild, auf dem es heisst: «Ihr scheiss Hurensöhne #wartet ab. Scheiss 8957.» Bei der Nummer handelt es sich um die Postleitza­hl von Spreitenba­ch.

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Be id er Massenschl­ägerei in Spreitenba­ch gab es mehrere Verletzte.
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Der Verletzte postete ein Bild auf Snapchat.

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