20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Eine Freundscha­ft muss für einen Abend Pause machen

GENF. Servette und die ZSC Lions bestreiten heute den Showdown um den letzten Playoff-Platz. Das ist auch Chris McSorley gegen Arno Del Curto.

- MARCEL ALLEMANN

«Das ist der traurigste Tag seit meiner Ankunft in der Schweiz», sagte McSorley tief bewegt, als Del Curto im November als Trainer des HC Davos zurückgetr­eten war. Mc Sorley (56) und Del Curto (62) – zwei Getriebene des Eishockeys. Zwei grosse Persönlich­keiten, die ihre Passion täglich auf dem Eis und an der Bande ausleben. Beide sind verrückt – im positiven Sinn. Und sie sind die Köpfe von Erfolgs-Dynastien. Del Curto während 22 Jahren in Davos, McSorley seit 18 Jahren in Genf. Sie verbindet nicht nur eine grosse Hochachtun­g für einander, sondern inzwischen auch eine Freundscha­ft. «Arno war für mich ein Mentor», sagte McSorley kürzlich. Auch der Bündner spricht nur in den höchsten Tönen von seinem kanadische­n Trainerkol­legen: «Ein hochgeschä­tzter Mann, der Servette an die Spitze und dem Schweizer Eishockey viel gebracht hat.»

Doch heute Abend muss diese Freundscha­ft eine Pause einlegen. Denn es steht ihr bislang grösstes Duell überhaupt an. In all den Jahren standen sich Del Curto und McSorley erstaunlic­herweise noch nie in einer Playoff-Serie gegenüber. Heute gibts quasi eine Playoff-Serie «Best of 1» um den letzten Platz im Playoff. Entweder Del Curto, in seiner neuen Funktion als Trainer der ZSC Lions, oder McSorley, nach seiner Rückkehr auf diese Saison vom Management an die Bande, wird eine schwere Niederlage einstecken müssen. Die Lions haben den Vorteil, dass ihnen ein Punkt reicht. Doch für Del Curto ist klar: «Wir müssen auf Sieg spielen. Alles andere ist gefährlich.»

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland