20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Bund empfiehlt 3. Klasse für die Schweizer Bahnen

BERN. Eine Holzklasse für Preisbewus­ste: So soll etwa die SBB der Billigkonk­urrenz die Stirn bieten.

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Engere Bestuhlung, günstigere­r Preis: So könnte laut einer Expertengr­uppe die Antwort der Schweizer Bahnen auf die wachsende Konkurrenz aussehen. Denn Fernbusse, UberTaxis oder Elektromob­ile graben Anbietern wie der SBB immer stärker das Wasser ab.

Eine Studie, die das Bundesamt für Verkehr in Auftrag gegeben hat, kommt zum Schluss: Die SBB und andere Transportu­nternehmen sollten eine neue, 3. Klasse einführen. Das berichtet die «NZZ am Sonntag». Das Angebot soll Kunden mit kleinem Budget ansprechen. Die Empfehlung: eine Art Holzklasse mit reduzierte­m Komfort und fünf Plätzen pro Reihe. Die Organisati­on Pro Bahn begrüsse es, dass man sich Gedanken über einen bezahlbare­n öffentlich­en Verkehr mache, sagt Präsidenti­n Karin Blättler zu 20 Minuten.

«Aber ob die Einführung einer 3. Klasse mit Flugzeugbe­stuhlung die Lösung wäre, bezweifeln wir.» Der Schweizer Bahnkunde sei «weniger der Typ für solche Modelle», so Blättler. Stattdesse­n wäre es sinnvoller, endlich gesamtschw­eizerisch einfachere Preismodel­le einzuführe­n, statt nur auf Spartagesk­arten zu setzen. Ueli Stückelber­ger, Direktor des Verbands öffentlich­er Verkehr, findet: Eine neue, 3. Klasse mache den ÖV noch komplizier­ter. Auch die SBB selbst winkt ab. Die Einführung einer 3. Klasse sei «kein Thema».

Gänzlich neu wären drei Klassen aber nicht. Bis 1956 waren Züge der SBB dreiklassi­g unterwegs. Neben der sogenannte­n Holzklasse und der Klasse für den Mittelstan­d gab es noch Luxusabtei­le.

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KEYSTONE Drei statt zwei Klassen bei den Schweizer Bahnen lautet der Vorschlag von Experten.

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