20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
SBB-Zug hat neu WCs für Frauen und Männer
ZÜRICH. Bald rollt der neue Gotthardzug. Erstmals gibts auch WCs, die nach Geschlechtern getrennt sind.
Am 8. Mai rollt der erste Gotthardzug Giruno von Zürich nach Erstfeld auf die Schiene. Nach den Querelen um den «Pannenzug» FV Dosto hofft die SBB auf einen reibungslosen Start. Auf Twitter wies Sprecher Christian Ginsig auf eine Neuheit des Giruno hin: die geschlechtergetrennten WCs. «Es handelt sich um den ersten SBB-Zug, der teilweise über geschlechtergetrennte Toiletten verfügt», sagt Ginsig.
Das Konzept mit gemischten sowie geschlechtergetrennten Toiletten habe man nach Gesprächen mit ausländischen Bahnen und einer Marktforschung in die Planung aufgenommen. Konkret gibt es drei Pissoirs und drei Toiletten nur für Frauen. Daneben führt der Zug zwei rollstuhlgängige WCs, drei gemischte sowie ein PersonalWC.
Bisher habe man aus Platzgründen auf getrennte WCs verzichtet, erklärt Frank Zimmermann von der Interessensgemeinschaft öffentlicher Verkehr Zentralschweiz. Beim Giruno habe man nun offenbar auf alle Bedürfnisse Rücksicht genommen. Es gebe wohl Personen, die sich auf getrennten Toiletten wohler fühlten oder auf bessere Sauberkeit hofften, erklärt Zimmermann. Er
sieht aber auch Probleme, denn das Pissoir sei sehr klein. «Dies erfordert im schwankenden Zug eine ausgesprochen hohe Treffsicherheit.» Die neuen WCs seien zwar eine Innovation – ob sie aber mehr Vorteile als Nachteile brächten, müsse die Praxis weisen.