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Tierschützer versenken das Zolli-Ozeanium
BASEL. Historische Niederlage für den Basler Zoo: Tierschützer, Umweltverbände und Grüne haben das Ozeanium an der Urne versenkt.
Das Basler Stimmvolk hat den Bebauungsplan für das Ozeanium gestern an der Urne abgelehnt – und zwar deutlich. 54,56 Prozent der Stimmenden haben das 100-Millionen-Franken-Projekt des Basler Zoos versenkt. Es ist eine historische Niederlage für den Zolli, der noch nie einen Abstimmungskampf führen musste. Und es war ein emotionaler Abstimmungskampf, der mit harten Bandagen geführt wurde. Das mobilisierte auch die Wähler. Die Stimmbeteiligung lag bei 55,5 Prozent.
Die Gegner haben es dabei besser verstanden, den von der Klimadebatte geprägten Zeitgeist für sich zu nutzen. «Man hat verstanden, dass es eine Abstimmung über Sinn und Unsinn eines solchen Projekts ist», sagt Vera Weber, Leiterin der Fondation Weber, die das Referendum ergriffen hatte. Sie ist sich sicher: «Das Ergebnis hat eine starke Symbolkraft, die über Basel hinausreicht.»
Dem Zoo ist es nicht gelungen, seine Argumente der Bevölkerung zu vermitteln. «Ausserhalb der Mauern des Zoos hat die sachliche Argumentation von unserer Seite einfach nicht gereicht», so Zoodirektor Olivier Pagan. Er war sichtlich enttäuscht: «Ein ganzer Mitarbeiterstab hat zehn Jahre lang alles für das Ozeanium gegeben.»
Der Bau des Grossaquariums hätte 100 Millionen Franken gekostet, die der Zolli aus privaten Spenden auftreiben wollte. Dabei hatte er bereits Zusagen über mehr als 50 Millionen Franken.