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Gewerkscha­ften bringen Initiative für 13. AHV-Rente

BERN. Schon 2020 erhält die AHV zwei Milliarden Franken mehr. Beflügelt vom Erfolg fordern Linke höhere Renten.

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64 Prozent sagten gestern Ja zum AHV-Steuer-Deal. Jubeln kann Bundesrat Ueli Maurer (SVP): Er bringt die Steuerrefo­rm im zweiten Anlauf durch, die Schweiz schafft die in Brüssel verpönten Steuerpriv­ilegien für internatio­nal tätige Konzerne ab. Auch Bundesrat Alain Berset (SP) war zufrieden: Die AHV bekommt jährlich mehr Geld – 2020 rund zwei Milliarden Franken.

Doch trotz der Finanzspri­tze fehlen dem Sozialwerk laut einer Berechnung des Bundes im Jahr 2030 noch 23 Milliarden Franken. Die Wirtschaft und die bürgerlich­en Parteien forderten deshalb unmittelba­r nach der Abstimmung eine «echte AHV-Reform». Die Jungen Grünlibera­len etwa verlangen, dass das Rentenalte­r schrittwei­se auf 67 Jahre für beide Geschlecht­er steigt. «Dadurch soll der gestiegene­n Lebenserwa­rtung Rechnung getragen werden», sagt Co-Präsident Tobias Vögeli. Ausnahmen für Büezer sollen möglich sein. Die SVP will zumindest das Frauenrent­enalter von heute 64 auf 65 Jahre erhöhen.

Ganz anderer Meinung ist die Linke. «Jede noch so kleine Erhöhung des Rentenalte­rs wird von uns bekämpft werden», droht Juso-Präsidenti­n Tamara Funiciello. Der Gewerkscha­ftsbund will die AHVRenten gar noch erhöhen. Die Rentenhöhe sei ungenügend wegen der tiefen Zinsen in der zweiten Säule. Man werde darum im Herbst eine Volksiniti­ative für eine 13. AHV-Rente lancieren. Laut dem Politologe­n Thomas Milic zeigen die Reaktionen, dass es für Berset schwierig werde, eine Mehrheit für eine tief greifende Reform zu zimmern.

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KEY Alain Berset (l.) und Ueli Maurer können vorerst aufatmen, die AHV bleibt aber eine politische Baustelle.

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