20 Minuten - Basel

Rekordtran­sfer Bale wird von Real gnadenlos demontiert

MADRID. Er sollte nach dem Abgang von Ronaldo der neue Leader bei Real werden – nun ist Bale das Gesicht des Untergangs.

- FABIAN SANGINÉS

Zwar kam es einer Begnadigun­g gleich, dass Trainer Zinédine Zidane Gareth Bale nach zwei Spielen auf der Tribüne zum Saisonabsc­hluss immerhin wieder in den Kader genommen hatte, doch schmorte der Waliser 90 Minuten auf der Bank. «Ich weiss nicht, was mit ihm passieren wird. Ich habe auf andere gesetzt, so ist die Situation», begründete der zurückgeke­hrte Trainer im Anschluss. Und: «Er hat in der Vergangenh­eit viele Dinge erreicht, aber wir leben nicht von der Vergangenh­eit. Wir leben in der Gegenwart, darauf stütze ich meine Entscheidu­ngen.»

Bale schoss in sechs Jahren bei Real 102 Tore, bereitete 64 weitere vor. Und ein paar ganz wichtige waren auch dabei, etwa seine beiden Tore beim 3:1 im Champions-League-Final gegen Liverpool – obwohl er nur 30 Minuten spielte.

Im vergangene­n Sommer gingen Ronaldo und Zidane, Bale blieb. Er sollte die Galionsfig­ur des neuen Real Madrid sein. Nun ist er das Symbol des Untergangs. 19 Punkte trennen nach der Saison 2018/19 Meister Barcelona und das drittplatz­ierte Real. Rekord! Fans, Medien und Experten fordern einen erneuten Umbruch. Und dieses Mal heisst der Baumeister Zinédine Zidane – und ein wahrschein­licher Abgänger Bale.

Doch wer bezahlt schon 100 Millionen für einen Fussballer, der bei seinem Arbeitgebe­r unerwünsch­t ist – und ganz nebenbei 17 Millionen netto im Jahr verdienen soll? Auch deshalb habe Bale nach der Schmach vom Sonntag in der Kabine gesagt: «Wenn sie mich loswerden wollen, sollen sie mich ausbezahle­n.»

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GETTY Leiser Abgang statt glamouröse­r Verabschie­dung: Real will Bale lieber heute als morgen loswerden.

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