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Muss Federer dem Volk See-Zugang gewähren?
RAPPERSWIL-JONA. Roger Federer soll auf seiner Parzelle den Seezugang ermöglichen. Das fordert ein Verein.
RAPPERSWIL. Am Seeufer spazieren mit Blick auf Roger Federers Grundstück in Rapperswil-Jona SG – das soll gemäss der Forderung eines Vereins für jeden möglich sein. Während die Behörden das Begehren nicht unterstützen, begrüssen es die Juso. Der Boden an Seeufern gehöre allen, «man darf bei Federer keine Ausnahme machen», so Präsidentin Tamara Funiciello.
Der Vereinspräsident von Rives Publiques findet deutliche Worte: «Seeufer müssten gleich zugänglich sein wie Wälder», sagt Victor von Wartburg. In der gesamten Schweiz setzen sich die Seeschützer für einen freien Zugang für die Öffentlichkeit zu den Gewässern ein. Sie machen auch bei grossen Namen wie Federer keine Ausnahme.
Dies macht der Verein in einem Schreiben an die Rapperswiler Behörden und die St.Galler Kantonsbehörden klar, das gestern öffentlich wurde. Es sollen für alle Grundstückbesitzer dieselben Regeln gelten und der Öffentlichkeit der Seezugang gewährt werden. Von Wartburg glaubt, dass Behörden Reiche wie die Familie Federer bevorzugt behandeln. Er findet aber: «Für Superreiche darf es keine Ausnahme geben.»
Die Stadt RapperswilJona lässt die Forderung des Vereins indes kalt. Sie sieht weder politisch noch rechtlich Handlungsbedarf. Stadtpräsident Martin Stöckling sagt: «Ein Seezugang bestand auf dem Grundstück bis jetzt nicht und war zu keiner Zeit ein Thema bei den Gesprächen zu den Plänen auf dem FedererGrundstück.» Der Kanton St.Gallen äussert sich vorerst nicht zur Forderung der Naturschützer. Er hatte noch keine Einsicht in den Text. Ebenfalls noch kein Statement gibt es von Roger Federer selbst. Die detaillierten Pläne des Tennisprofis sind noch ein gut gehütetes Geheimnis.