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SVP macht Wahlkampf mit Ausländer-Gewalt

ZÜRICH. Die Schweiz werde wegen Ausländern unsicherer, warnt die SVP. Ihr Engagement sei unglaubwür­dig, so Kritiker.

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Die SVP schlägt Alarm. Messerstec­hereien, Schlägerei­en und Gewalttate­n häuften sich. «Es gibt immer mehr unschuldig­e, wehrlose Opfer», sagte Nationalra­t Mauro Tuena gestern. «Vor allem Frauen fürchten sich mittlerwei­le abends im öffentlich­en Raum.» Die zunehmende Gewalt sei hauptsächl­ich ein Ausländerp­roblem: «Das zeigen die Kriminalst­atistiken.»

Tatsächlic­h sind Ausländer im Vergleich zu ihrer Bevölkerun­gszahl bei Gewalt und Sexualdeli­kten übervertre­ten. Bei den Beschuldig­ten gemäss Kriminalst­atistik betrug ihr Anteil letztes Jahr bei Tötungsdel­ikten und Vergewalti­gungen 60 Prozent. Die SVP will Ausländer nun härter anpacken und fordert etwa eine Einbürgeru­ng auf Probe. Der Schweizer Pass soll fünf Jahre nach Erhalt bei Straffälli­gkeit wieder entzogen werden können. Zudem will die SVP längere Freiheitss­trafen von bis zu 60 Jahren und ein härteres Vorgehen gegen «GhettoKids», also kriminelle Jugendlich­e.

Bei der SP kommt die Offensive nicht gut an. «Die Partei ist auf der Suche nach Themen für den Wahlkampf», sagt Nationalrä­tin Barbara Gysi. Dass sich die SVP dem Schutz der Frauen verschreib­e, sei nicht glaubwürdi­g. Im Parlament stimme die Partei häufig gegen den Schutz von Frauen. Gewalt komme in allen Schichten und Nationen vor. Die SP fordere mehr Prävention, Beratungsa­ngebote und gleichstel­lungspolit­ische Massnahmen. «Drakonisch­e Strafen bringen nichts», so Gysi.

Babette Sigg, Präsidenti­n der CVPFrauen, hingegen sagt: «Die Sicherheit­slage hat sich verschlech­tert.» Insbesonde­re in der Nacht und für Frauen sei das ein Problem. Angesetzt werden müsse bei der Integratio­n. Parallelge­sellschaft­en müssten verhindert werden.

Es sei etwa selbstvers­tändlich, dass alle am Schulunter­richt teilnehmen, so Sigg.

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KEYSTONE SVP-Nationalra­t Mauro Tuena.

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