20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Kommt es nun zum Totalabsturz an den Börsen?
ZÜRICH. An den Märkten herrscht Krisenstimmung. Wovor haben die Anleger Angst – und folgt jetzt der grosse Crash? Die wichtigsten Antworten.
Die Kurse an den Aktienmärkten rund um die Welt sind unter Druck (s. Box). Was ist los an den Börsen? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was verängstigt die Anleger?
Die Entwicklung der Weltwirtschaft. Im Zentrum stehen die Ängste, die US-Präsident Donald Trump durch seine Ankündigung neuer Zölle auf chinesische Waren ausgelöst hat. «Die Strafzölle dürften das Wirtschaftswachstum noch mehr verlangsamen», erklärt Manuel Ferreira, Chefstratege der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Warum schauen plötzlich alle auf den Anleihenmarkt?
Dort gibt es eine aussergewöhnliche Entwicklung: Zweijährige US-Anleihen werfen mehr Zins ab als zehnjährige. Das war zuletzt vor der Finanzkrise der Fall.
Warum ist das schlimm?
Das Phänomen nennt sich inverse Zinskurve. Die Anleger werten sie als Signal für eine drohende Rezession. «Tatsächlich verlief in der Vergangenheit vor jedem Abschwung die Zinskurve umgekehrt als normal», so Ferreira. Aber: Eine inverse Zinskurve hätte nicht in jedem Fall eine Rezession zur Folge gehabt.
Wie wahrscheinlich ist denn eine weltweite Rezession?
Es komme darauf an, wie weit man in die Zukunft schaue, sagt der ZKB-Experte. «Wir können nicht ausschliessen, dass es in
den nächsten 12 bis 18 Monaten zu einer globalen Rezession kommt.» Unmittelbar bevor stehe sie aber nicht.
Wie geht es jetzt weiter an den Börsen?
Es wird turbulent bleiben: «In der jetzigen Phase kann eine einzige Nachricht die Kurse nach oben oder nach unten schnellen lassen», so Ferreira. Einen anhaltenden Fall oder gar einen grossen Crash erwartet der Experte jedoch nicht.