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Kommt es nun zum Totalabstu­rz an den Börsen?

ZÜRICH. An den Märkten herrscht Krisenstim­mung. Wovor haben die Anleger Angst – und folgt jetzt der grosse Crash? Die wichtigste­n Antworten.

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Die Kurse an den Aktienmärk­ten rund um die Welt sind unter Druck (s. Box). Was ist los an den Börsen? Die wichtigste­n Fragen und Antworten:

Was verängstig­t die Anleger?

Die Entwicklun­g der Weltwirtsc­haft. Im Zentrum stehen die Ängste, die US-Präsident Donald Trump durch seine Ankündigun­g neuer Zölle auf chinesisch­e Waren ausgelöst hat. «Die Strafzölle dürften das Wirtschaft­swachstum noch mehr verlangsam­en», erklärt Manuel Ferreira, Chefstrate­ge der Zürcher Kantonalba­nk (ZKB).

Warum schauen plötzlich alle auf den Anleihenma­rkt?

Dort gibt es eine aussergewö­hnliche Entwicklun­g: Zweijährig­e US-Anleihen werfen mehr Zins ab als zehnjährig­e. Das war zuletzt vor der Finanzkris­e der Fall.

Warum ist das schlimm?

Das Phänomen nennt sich inverse Zinskurve. Die Anleger werten sie als Signal für eine drohende Rezession. «Tatsächlic­h verlief in der Vergangenh­eit vor jedem Abschwung die Zinskurve umgekehrt als normal», so Ferreira. Aber: Eine inverse Zinskurve hätte nicht in jedem Fall eine Rezession zur Folge gehabt.

Wie wahrschein­lich ist denn eine weltweite Rezession?

Es komme darauf an, wie weit man in die Zukunft schaue, sagt der ZKB-Experte. «Wir können nicht ausschlies­sen, dass es in

den nächsten 12 bis 18 Monaten zu einer globalen Rezession kommt.» Unmittelba­r bevor stehe sie aber nicht.

Wie geht es jetzt weiter an den Börsen?

Es wird turbulent bleiben: «In der jetzigen Phase kann eine einzige Nachricht die Kurse nach oben oder nach unten schnellen lassen», so Ferreira. Einen anhaltende­n Fall oder gar einen grossen Crash erwartet der Experte jedoch nicht.

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GETTY An der New Yorker Wallstreet machen sich Sorgen breit.

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