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Terrorgruppe plante Massaker in Moschee
KARLSRUHE. Neonazis sollen in Deutschland mehrere Anschläge geplant haben. Nun wurden sie verhaftet.
Stuttgarter Ermittler haben am Freitag eine rechte Terrorzelle zerschlagen. Zwölf Deutsche im Alter von 31 bis 60 Jahren sind festgenommen und am Samstag den Haftrichtern des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe vorgeführt worden. Alle zwölf sitzen in Untersuchungshaft. Gemäss Bild.de plante die Gruppe einen Anschlag auf eine Moschee nach Vorbild des Anschlags in Christchurch (Neuseeland).
Dort hatte im März 2019 ein Rechtsterrorist 51 Menschen getötet und 50 weitere verletzt. Auch Politiker und Asylsuchende sollen im Visier der Neonazis gewesen sein. Das Ziel: die Staats- und Gesellschaftsordnung Deutschlands «zu erschüttern und zu überwinden».
Die Männer sollen sich in Chats über ihre radikalen Ansichten ausgetauscht und später auch Baupläne
und Fotos von selbst hergestellten Waffen geteilt haben. Vor rund einer Woche soll es zu einem ersten persönlichen Treffen gekommen sein: Mindestens zehn Mitglieder und Unterstützer der Gruppe trafen sich im nordrheinwestfälischen Minden. Das Treffen der rechten Terrorzelle wurde vom Staatsschutz observiert. Dieser hatte die Gruppe zu diesem Zeitpunkt bereits seit fünf Monaten beobachtet. Die Fahnder sollen zudem einen V-Mann in die Gruppe eingeschleust haben, der die Ermittler über die Pläne der Neonazis informierte.
Wenige Tage nach dem Treffen in Minden erfolgte der Zugriff. Beim mutmasslichen Anführer der Truppe wurde eine geladene Pistole vom Typ Tokarew gefunden. Auch bei den anderen Verdächtigen wurden scharfe Waffen gefunden, so etwa eine Slam-Gun, eine selbst hergestellte, grosskalibrige Schusswaffe. Eine ähnliche Waffe hatte auch der Attentäter von Halle benutzt und damit auf Polizisten gefeuert.