20 Minuten - Basel

Der Kundendien­st der Post sitzt im Homeoffice

BERN. Anrufe bei der Post landen nicht nur im Büro: Kundendien­stler beantworte­n vertraulic­he Anrufe auch von daheim.

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Angestellt­e der Post, die statt im Büro lieber von zu Hause aus arbeiten, dürfen Homeoffice machen. Das gilt seit einiger Zeit auch für den Kundendien­st. Wer bei der Post anruft, landet also nicht unbedingt in einem Callcenter, sondern oft gleich bei einem Angestellt­en zu Hause, und es werden Kundengesp­räche in der eigenen Wohnung geführt, wo sich möglicherw­eise Personen aufhalten, die der Inhalt dieser Gespräche nichts angeht. Das wirft die Frage nach dem Datenschut­z auf: «Es ist wichtig, dass Kunden sicher sein können, dass man ihre Daten vertraulic­h behandelt», sagt Marcel Hüttermann, Studienlei­ter des ZHAWWeiter­bildungsma­sters in Kundenbezi­ehungsmana­gement. Postangest­ellte müssten darum eine Vereinbaru­ng unterschre­iben, sagt Sprecher Erich Goetschi zu 20 Minuten: «Der Mitarbeite­nde stellt sicher, dass er in einem separaten Raum arbeitet – hier dürfen Dritte weder von aussen noch von innen auf den Bildschirm sehen oder mithören können.»

Zu den Bedenken wegen der Vertraulic­hkeit kommt die Frage nach der Qualität der Dienstleis­tungen: Sie könne beeinträch­tigt werden, wenn man etwa im Hintergrun­d Kinder schreien höre oder es an der Tür läute, so Hüttermann: «Jeder erwartet, dass man bei einem Gespräch die volle Aufmerksam­keit des Gegenübers geniesst.» In der von Postmitarb­eitern unterschri­ebenen Vereinbaru­ng ist darum festgehalt­en, dass man während der Arbeitszei­t nicht Kinder hüten darf und es keine Störungen durch Personen oder Lärm geben darf. Die Post überprüft jedoch nicht, ob die Vereinbaru­ng eingehalte­n wird. Man vertraue den Angestellt­en, so Goetschi. Bisher habe es auch keine Beschwerde­n von Kunden gegeben.

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KEYSTONE Wer nicht ins Büro kommen will, darf Homeoffice machen.

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