20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Warum tötete Kamel G. seine 31 Jahre jüngere Frau?
WANGEN BEI OLTEN. Kamel G.* tötete mutmasslich seine Frau Hanen B.* und sich selbst. «Er war ein strenger Typ», sagt eine Nachbarin.
Die Kantonspolizei Solothurn stiess am Samstagvormittag in einem unscheinbaren Reihenhaus in Wangen bei Olten auf zwei Leichen. Nach ersten Erkenntnissen dürfte der 61-jährige Mann seine 30-jährige Frau aus Tunesien umgebracht und sich anschliessend selbst getötet haben. Wie Recherchen von 20 Minuten zeigen, handelt es sich beim Opfer um Hanen B.* Die Frau kam erst vor wenigen Monaten in die Schweiz. Offenbar träumte sie von einem besseren Leben hier. Auf Facebook schrieb sie im April, ihre Familie lebe in Tunesien in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Mann gebe ihr kein Geld. Sie rief im Beitrag zu Spenden für die Familie auf.
Tatverdächtig ist der Deutsch-Tunesier Kamel G.* Der jüngere seiner beiden Söhne aus einer früheren Ehe war am Samstag vor dem Haus in Wangen und hatte nach vergeblichem Anklopfen die Polizei alarmiert. Gross ist die Betroffenheit in der Nachbarschaft. Von der Tat hat niemand etwas mitbekommen. Unklar ist das Motiv von Kamel
G., der in einer Klinik arbeitete. Der Mann soll mehrfach verheiratet gewesen sein, habe aber immer wieder Probleme mit den Frauen gehabt, berichtet eine Nachbarin. Hanen B. habe sich Mühe gegeben, eine gute Ehefrau zu sein. «Die Frau hat sich mir vorgestellt. Ich merkte, dass sie isoliert ist.» Laut der Nachbarin hat der Mann nicht viele Kontakte zugelassen: «Er war ein strenger Typ, man sah die Frau nie allein aus dem Haus gehen, sondern immer nur in seiner Begleitung.»
Die Kantonspolizei Solothurn machte bisher keine Angaben zur Tötungsart.
*Name der Redaktion bekannt