Schweizer Seen sind nahezu frei von Sprengstoff- und Schwermetallspuren
BERN. Obwohl die Armee bis Mitte des 20. Jahrhunderts Munition und Munitionsbestandteile in den Seen versenkte, sind diese kaum mehr belastet.
Im Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee versenkte die Armee bis Mitte des 20. Jahrhunderts Munition und Munitionsbestandteile. Laut dem Bund finden sich dort fast keine Rückstände von Sprengstoffen und Schwermetallen mehr. Das Monitoring werde fortgesetzt. Auch im vergangenen Sommer entnahmen Experten rund anderthalb Meter lange Sedimentkerne aus den jeweiligen Seeböden und untersuchten diese anschliessend im Labor. Die Proben wurden unter anderem auf den Sprengstoff TNT, auf Nitroglyzerin, Blei und Quecksilber hin untersucht.
Das Ergebnis: In der grossen Mehrzahl der Sedimentproben konnten keine Konzentrationen über der Nachweisgrenze festgestellt werden, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz
und Sport (VBS) gestern mitteilte.
Eine negative Beeinflussung des Seewassers lasse sich nicht erkennen. Nur in einzelnen Proben seien Spuren von Sprengstoff der versenkten Munition nachgewiesen worden – beispielsweise TNT in je einer Probe aus dem Thunersee und dem Vierwaldstättersee. Dazu kämen Spuren von Sprengstoff im Porenwasser des Brienzersees. Dieser sei jedoch nicht auf versenkte Munition zurückzuführen. Selbst die nachgewiesenen Konzentrationen lägen zumeist deutlich unter den relevanten Konzentrationswerten der Altlastenund Gewässerschutzverordnung.