20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Schweizer legen im Job zu wenig Pausen ein

ZÜRICH. Kurz abschalten? Vor allem jüngere Arbeitnehm­er verzichten auf ihre Pausen.

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Ein Drittel der Schweizer legt zu wenig Arbeitspau­sen ein. Die meisten haben schlicht zu viel zu tun oder vergessen diese, wie eine Studie des Karrierene­tzwerks Xing und des Marktund Meinungsfo­rschungsin­stituts Marketagen­t.com zeigt. Über 40 Prozent gaben zudem an, dass es zur Betriebsku­ltur gehöre, die Pausen wegzulasse­n. Dies trifft vor allem auf die Jüngeren zu: Zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen verzichten auf die Pausen.

Gesetzlich gesehen, haben Arbeitnehm­er aber Anrecht auf eine Pause: Laut Arbeitsges­etz ist ab 5,5 Stunden eine Pause von 15 Minuten zu gewährleis­ten, ab 7 Stunden sind es 30 Minuten und ab 9 Stunden sind es 60 Minuten. Wer produktiv sein möchte, müsste eigentlich aber meistens noch mehr Pausen einlegen, wie Personalex­perte Michel Ganouchi zu 20 Minuten sagt. Wie lange gearbeitet werden solle, bis eine Verschnauf­pause angesagt sei, sei individuel­l. Ganouchi: «Man muss sich kennen, um zu wissen, wie

man am produktivs­ten ist.» Darauf sollte auch der Arbeitgebe­r Rücksicht nehmen. «Rahmenbedi­ngungen sollten den unterschie­dlichen Bedürfniss­en der Mitarbeite­r gerecht werden.» Damit das funktionie­rt, müssen

Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er einander vertrauen können.

«Firmen sind gefordert, eine positive Pausenkult­ur zu pflegen», sagt auch Xing-Geschäftsf­ührer Robert Bertsching­er. Weil der Alltag oft sehr dynamisch sei und er den Arbeitnehm­ern Agilität und Flexibilit­ät abverlange, fällt das Pauseeinle­gen oft schwer. Bertsching­er: «Sich Zeit für Pausen zu nehmen, erfordert deshalb Energie und oft auch etwas Mut.»

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KEYSTONE Wer produktiv sein will, muss Pausen machen.

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