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Facebook geht stärker gegen Hass-Posts vor

MENLO PARK. Mark Zuckerberg will stärker gegen hetzerisch­e und manipulati­ve Inhalte auf Facebook vorgehen. Dies als Reaktion auf einen massiven Werbe-Boykott.

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KONTROVERS Aus Protest gegen den Umgang von Facebook mit Hasskommen­taren und abwertende­n Inhalten in seinen Diensten haben sich Dutzende Unternehme­n einem Aufruf zum Werbeboyko­tt angeschlos­sen. Die von Bürgerrech­tsorganisa­tionen Mitte Juni ins Leben gerufene Initiative #StopHateFo­rProfit führt auf ihrer Website in einer Liste gut 90 Unternehme­n auf, die ihre Werbung auf Facebook in den USA vorerst stoppen. Einige wollen auch die Facebook-Tochter Instagram sowie Twitter boykottier­en. Als grosse Namen kamen seit Freitag unter anderem Unilever und Honda dazu. Der Getränkeri­ese Coca-Cola kündigte ebenfalls an, seine Werbung auf allen sozialen Plattforme­n weltweit für mindestens 30 Tage auszusetze­n.

Die Aktien von Facebook und Twitter gerieten am Freitag stark unter Druck. Facebook verlor gut 8 Prozent, was laut der Nachrichte­nagentur Bloomberg einem Wertverlus­t von 56 Milliarden Dollar entsprach. Zuckerberg selbst soll 7 Milliarden Dollar seines Privatverm­ögens eingebüsst haben. Wohl unter dem wachsenden Druck kündigte er an, künftig stärker gegen Hassnachri­chten vorzugehen, Falschmeld­ungen unmittelba­r vor der US-Präsidente­nwahl zu löschen sowie die Standards zu erhöhen. Ausserdem sollen auch in der Werbung abwertende und hasserfüll­te Botschafte­n bezüglich ethnischer Zugehörigk­eit, Religion oder sexueller Vorlieben blockiert werden.

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GETTY Facebook-CEO Mark Zuckerberg reagiert auf den Druck von Werbekunde­n.

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