20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Facebook geht stärker gegen Hass-Posts vor
MENLO PARK. Mark Zuckerberg will stärker gegen hetzerische und manipulative Inhalte auf Facebook vorgehen. Dies als Reaktion auf einen massiven Werbe-Boykott.
KONTROVERS Aus Protest gegen den Umgang von Facebook mit Hasskommentaren und abwertenden Inhalten in seinen Diensten haben sich Dutzende Unternehmen einem Aufruf zum Werbeboykott angeschlossen. Die von Bürgerrechtsorganisationen Mitte Juni ins Leben gerufene Initiative #StopHateForProfit führt auf ihrer Website in einer Liste gut 90 Unternehmen auf, die ihre Werbung auf Facebook in den USA vorerst stoppen. Einige wollen auch die Facebook-Tochter Instagram sowie Twitter boykottieren. Als grosse Namen kamen seit Freitag unter anderem Unilever und Honda dazu. Der Getränkeriese Coca-Cola kündigte ebenfalls an, seine Werbung auf allen sozialen Plattformen weltweit für mindestens 30 Tage auszusetzen.
Die Aktien von Facebook und Twitter gerieten am Freitag stark unter Druck. Facebook verlor gut 8 Prozent, was laut der Nachrichtenagentur Bloomberg einem Wertverlust von 56 Milliarden Dollar entsprach. Zuckerberg selbst soll 7 Milliarden Dollar seines Privatvermögens eingebüsst haben. Wohl unter dem wachsenden Druck kündigte er an, künftig stärker gegen Hassnachrichten vorzugehen, Falschmeldungen unmittelbar vor der US-Präsidentenwahl zu löschen sowie die Standards zu erhöhen. Ausserdem sollen auch in der Werbung abwertende und hasserfüllte Botschaften bezüglich ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Vorlieben blockiert werden.