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Gibraltar droht weiterhin der harte Brexit
GIBRALTAR. Das BrexitHandelsabkommen, das an Heiligabend bekannt gegeben wurde, schliesst das britische Aussengebiet Gibraltar nicht ein.
Für Gibraltar gilt noch die Frist vom 1. Januar, dann läuft eine Übergangsphase für die kurze Grenze zwischen Gibraltar und Spanien aus. Fehlt ein Abkommen, gibt es eine harte Grenze, die schwere Störungen für Arbeitskräfte, Touristen und andere wirtschaftliche Verbindungen zwischen Gibraltar und Spanien zur Folge haben könnte. Spanien hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die EU das Thema Gibraltar getrennt von den Brexit-Verhandlungen angeht. Die spanische Regierung bestand darauf, bei der Zukunft von Gibraltar ein Mitspracherecht zu haben. Madrid verhandelt direkt mit den zuständigen Stellen in Gibraltar und London über das Aussengebiet.
Die Regierung des britischen Premierministers Boris Johnson setzt sich nach eigenen Angaben für eine Lösung ein, mit der der Grenzverkehr fliessen soll. Mehr als 15000 Menschen wohnen in Spanien und arbeiten in Gibraltar. Sie machen rund 50 Prozent der Arbeitskräfte von Gibraltar aus. Die Einwohnerzahl des Aussengebiets beträgt etwa 34000. Die Bevölkerung stimmte bei dem Referendum 2016 mit der deutlichen Mehrheit von 96 Prozent dagegen, dass Grossbritannien die EU verlässt. Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo sagte dem Radiosender Cadena SER, «ein Abkommen im Stil von Schengen wäre das positivste» Ergebnis, um die 30 Millionen jährlichen Grenzübertritte zwischen Gibraltar und Spanien zu ermöglichen. Grossbritannien gehört nicht zum Schengen-Raum.