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Seglerpaar trotzt Virus und ist überglücklich
ZÜRICH. Caro Glauser und Devon Rooschüz haben vergangenen Frühling ihre Jobs gekündigt und sich mit ihrem Ersparten einen Katamaran gekauft.
Die Schweizerin Caro Glauser (29) aus Baden AG und der Südafrikaner Devon Rooschüz (30), der in Italien lebte, führten bis vergangenen Frühling eine Fernbeziehung. «Wir haben uns überlegt, was wir tun könnten, damit wir zusammenleben können», sagt Glauser. «Immer wieder haben wir mit der Idee eines eigenen Bootes geliebäugelt. Also begannen wir Geld zu sparen und ein passendes Boot zu suchen.» Die beiden kündigten ihre Jobs, kauften sich einen Katamaran und stürzten sich nach mehreren Monaten des Umbaus Ende August ins grosse Abenteuer.
Glauser und Rooschüz starteten ihre Reise in Südengland, überquerten den Ärmelkanal, fuhren mitten durch Frankreich und danach die spanische Küste entlang. «Es war unser erster grosser Segeltrip. Vor Mallorca begann sich plötzlich der Motorraum mit Wasser zu füllen», so Glauser. «Wir mussten in Sekundenschnelle das Wasser hinausschütten, sonst wäre der ganze Motor unter Wasser gestanden.» Ob das Paar manchmal Angst auf hoher See hat? «Ja, definitiv! Aber es gibt viel weniger beängstigende Situationen im Vergleich zu den Zeiten, in denen es einfach wunderschön ist», sagt Rooschüz begeistert.
Das Paar hatte ursprünglich geplant, bereits letztes Jahr in die Karibik zu segeln. Nun verschiebt sich die Tour. Die beiden wollen noch bis August im Mittelmeer bleiben. «Weil wir auf einem Boot leben, hat uns die Corona-Situation gar nicht so richtig beeinflusst. Was eigentlich ein Glücksfall ist», sagt Rooschüz. Glauser: «Wir sind hier ja eigentlich sowieso fast immer in Quarantäne.»