20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Die Pille danach gegen HIV

- NATHAN SCHOCHER

ZÜRICH. Hannes ruft am Montagmorg­en bei uns an. Er habe von einer Pille gegen HIV gehört. Er befürchte, er habe sich etwas eingefange­n. Was Hannes meint, heisst in der Fachsprach­e Postexposi­tionsproph­ylaxe, abgekürzt PEP. Spätestens 48 Stunden nach einer Risikositu­ation eingenomme­n, verhindert die Pille, dass es zu einer HIV-Infektion kommt. Erhältlich

ist das Präparat in der Apotheke gegen Rezept. Sofern der*die Arzt*Ärztin das Risiko als gegeben ansieht, wird die Behandlung von der Krankenkas­se bezahlt. Nach der ersten Tablette muss dann einen Monat lang täglich eine weitere eingenomme­n werden. HIVTests stellen sicher, dass die Behandlung gewirkt hat. Doch lag überhaupt ein HIV-Risiko vor? Zögernd berichtet Hannes, dass er am Samstag in einem Bordell war. Dort habe ihn eine Dame oral befriedigt. Nun kann ich Hannes beruhigen, denn ein Blowjob stellt kein HIV-Risiko dar, eine PEP ist deshalb nicht nötig. Ich empfehle ihm allerdings, sich auf die wichtigste­n sexuell übertragba­ren Krankheite­n testen zu lassen.

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Anthony hat an beiden Händen nur je vier Finger.
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 ??  ?? Nathan Schocher, Programmle­iter bei der AidsHilfe Schweiz.
Nathan Schocher, Programmle­iter bei der AidsHilfe Schweiz.

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