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Über 6500 Tote sind für Katar «ein kleiner Prozentsatz»
DOHA. Über 6500 Tote soll es seit der Vergabe der Fussball-WM nach Katar gegeben haben. Nun meldet sich der Gastgeber der WM zu Wort.
Es sind erschreckende Zahlen, die der «Guardian» vermeldet. So sind mehr als 6500 Gastarbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesh und Sri Lanka im Rahmen der Vorbereitungen für die WM 2022 in Katar von 2010 bis 2020 gestorben. Angaben aus Kenia oder den Philippinen fehlen. Laut dem «Guardian» werden die Todesfälle in den Statistiken nicht nach dem Arbeitsplatz unterschieden. Es sei aber wahrscheinlich, dass die Gestorbenen auf einer WM-Baustelle angestellt gewesen seien, sagte Nick McGeehan, Experte für Arbeitsrecht am Golf. «Ein sehr grosser Anteil der Gastarbeiter, die seit 2011 gestorben sind, war nur im Land, weil Katar
die Vergabe der WM für sich entschied.»
Katars Regierungspressestelle erklärte auf Anfrage der DPA, dass im Emirat mehr als 1,4 Millionen Menschen aus den genannten Ländern kämen. Zu ihnen gehörten Studenten, Ältere und Arbeiter in verschiedenen Industrien. Weitere Millionen hätten in den vergangenen zehn Jahren in Katar gelebt und seien in die Heimat zurückgekehrt. Von diesen Millionen Menschen sei ein «kleiner Prozentsatz» verschieden, heisst es weiter. Die Sterberate liege in einem Bereich, der für diese Grösse und diese demografische Zusammensetzung zu erwarten sei.
Die Fifa lässt verlauten, dass man sich voll und ganz verpflichte, die Rechte der Arbeiter bei Fifa-Projekten zu schützen. «Die Häufigkeit der Unfälle auf den Baustellen der Fifa-WM war bis jetzt niedrig im Vergleich zu anderen grossen Bauprojekten auf der Welt.»