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Sex-Regeln an Olympia sorgen für Kritik
TOKIO. Sex an den Olympischen Spielen darf nur mit zwei Metern Abstand geschehen. Trotzdem stehen 160 000 Kondome zur Verfügung.
KONTROVERS Ein Sexverbot gibt es an den Spielen in Tokio zwar offiziell keines, aber die Regeln machen ein Schäferstündchen quasi unmöglich. Jeder Sportler wird via GPS überwacht, in Tokio bekommt man also alles mit. Ausserdem gilt eine Abstandsregel. Trotzdem werden im Olympischen Dorf 160 000 Kondome verteilt.
Diese Regeln sorgen bei Athletinnen und Athleten sowie ExSportlerinnen und -Sportlern für Aufregung. Die ehemalige deutsche Weitspringerin Susen Tiedtke ärgert sich im «Bild»Interview: «Für mich ist das eine grosse Lachnummer, das geht gar nicht. Sex ist immer ein Thema im Dorf. Die Sportler haben ja bei Olympia ihren körperlichen Höhepunkt. Ist der Wettkampf vorbei, wollen sie ihre
Energie ausleben.» Weiter sagt die 52-Jährige: «Da gibt es eine Party nach der anderen, dann kommt Alkohol ins Spiel. Da kommt es vor, dass man Sex hat und es gibt genug Leute, die das auch anstreben. Man hörte immer die ‹Party› der anderen, da konnte man manchmal kaum schlafen.» Die Deutsche hält sich zu eigenen Sexabenteuern bei Olympia bedeckt: «Ich war ganz brav. Ich bin in Barcelona 1992 mit meinem späteren Mann Joe Greene (ebenfalls ein Weitspringer, die Red.) zusammengekommen. Da war ich für andere Männer unempfänglich.»
Tiedtke und Greene haben aber wohl nicht nur Händchen gehalten: «Unsere Wettkämpfe waren gegen Ende der Spiele. Da lief vorher nichts, das war hart. Die Trainer sagten: ‹Wenn man Sex hat, muss sich der Körper erst wieder energetisch aufladen.› Daher sollten wir das lassen. Nach dem Wettkampf nahmen die Kollegen aber Rücksicht, wenn man das Zimmer für sich brauchte.»