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Selbst Rettungseinsätze sind jetzt auf dem Rhein verboten
BASEL. Der Rhein stieg gestern zur zweithöchsten Gefahrenstufe an. Der Krisenstab verteilte vorsorglich Sandsäcke.
Am Mittag schwoll der Rheinpegel bei der Messstation Rheinhalle auf über 9,2 Meter an. Die Abflussmenge überstieg kurzzeitig 3700 Kubikmeter pro Sekunde, womit die zweithöchste Gefahrenstufe 4 erreicht wurde. Am Nachmittag bot der Teilstab der kantonalen Krisenorganisationen den Zivilschutz auf, der entlang des Rheinbords dezentrale Lager für mobile Wassersperren und Sandsäcke am Kleinbasler Ufer unterhalb der Mittleren Brücke errichtete. Die Krisenorganisationen rechneten damit, dass der Rheinpegel seinen Höchststand in der Nacht auf heute erreicht haben wird. «Nach wie vor muss aber nicht mit Überschwemmungen gerechnet werden», teilte das Sicherheitsdepartement mit.
Die Schweizerischen Rheinhäfen rechnen damit, dass sich die Lage kommende Woche entspannen wird und die Schifffahrt ab Mitte Woche wieder ihren Betrieb aufnehmen kann. Derzeit sind zehn Frachtschiffe im Hafen blockiert. «Wenn es dann wieder losgeht, gibt es erst einmal Stau», sagt Hafensprecherin Jelena Dobric. Dann kämen alle Schiffe, die zurzeit oberhalb der Schleuse Kembs festsitzen, auf einmal nach Basel. Damit die Grossschifffahrt
nach Basel wieder möglich wird, muss der Pegel unter 7,9 Meter sinken. Das aktuelle Fahrverbot gelte auch für Behördenboote, sagt Dobric. So wären bei der jetzigen Hochwassersituation auch keine
Rettungsfahrten auf dem Rhein möglich. Das Sicherheitsdepartement appelliert deshalb an die Bevölkerung, die Absperrungen entlang der Fliessgewässer zu beachten.