Mehr Lärm-Anzeigen – Fahrer wollen Car-Spotter unterhalten
ZÜRICH. Fahrer, die unnötig Lärm erzeugen, werden angezeigt. In diesem Jahr hat die Polizei mehr denn je erwischt.
Einige Autofahrer protzen gern lautstark mit ihren Autos. Das ist verboten. Falls die Polizei einen Sünder erwischt, muss er mit einer Anzeige rechnen. Diese häufen sich: Die Stadtpolizei Zürich verzeigte im Jahr 2015 rund 290 Fahrer, 2016 waren es rund 400 – eine Zunahme von etwa 40 Prozent.
«Wir führen dies auf das Phänomen Car-Spotting zurück, das vor allem im letzten Jahr populärer geworden ist», sagt Stadtpolizei-Sprecher Michael Walker. Car-Spotter beobachten an Strassen extravagante Autos, machen Fotos und stellen diese ins Internet. Walker sagt: «Wenn Leute mit einem speziellen Auto irgendwo durchfahren, wo es CarSpotter hat, wollen sie ihr Gefährt zur Schau stellen und übertreten dabei manchmal die erlaubte Lautstärke oder Geschwindigkeit.»
Die Polizei habe Kenntnis von solchen Orten und führe dort Kontrollen durch. Auch in
St. Gallen kennt man solche Corso-Strecken: «Diese befinden sich meist in den Zentren», sagt Kantonspolizei-
Sprecher Gian Andrea Rezzoli. Durch vermehrte Kontrollen dort konnten letztes Jahr 88 Fahrer verzeigt werden. Im Bündner Hauptort Chur finden sich ebenfalls Fahrer, die Lärm- und Geschwindigkeitsexzesse veranstalten: Laut der Polizei kassierten 37 Fahrer eine Anzeige. Beliebt sind aber auch «Protzer-Strecken» auf dem Land in Graubünden: «PS-starke Autos sind zunehmend auf dem Ofenpass und dem Flüelapass unterwegs», sagt Kantonspolizei-Sprecher Roman Rüegg. Vereinzelt fänden sich auch Car-Spotter, die die protzenden Fahrer aufnehmen würden.