20 Minuten - Bern

Mehr Lärm-Anzeigen – Fahrer wollen Car-Spotter unterhalte­n

ZÜRICH. Fahrer, die unnötig Lärm erzeugen, werden angezeigt. In diesem Jahr hat die Polizei mehr denn je erwischt.

- JENNIFER FURER

Einige Autofahrer protzen gern lautstark mit ihren Autos. Das ist verboten. Falls die Polizei einen Sünder erwischt, muss er mit einer Anzeige rechnen. Diese häufen sich: Die Stadtpoliz­ei Zürich verzeigte im Jahr 2015 rund 290 Fahrer, 2016 waren es rund 400 – eine Zunahme von etwa 40 Prozent.

«Wir führen dies auf das Phänomen Car-Spotting zurück, das vor allem im letzten Jahr populärer geworden ist», sagt Stadtpoliz­ei-Sprecher Michael Walker. Car-Spotter beobachten an Strassen extravagan­te Autos, machen Fotos und stellen diese ins Internet. Walker sagt: «Wenn Leute mit einem speziellen Auto irgendwo durchfahre­n, wo es CarSpotter hat, wollen sie ihr Gefährt zur Schau stellen und übertreten dabei manchmal die erlaubte Lautstärke oder Geschwindi­gkeit.»

Die Polizei habe Kenntnis von solchen Orten und führe dort Kontrollen durch. Auch in

St. Gallen kennt man solche Corso-Strecken: «Diese befinden sich meist in den Zentren», sagt Kantonspol­izei-

Sprecher Gian Andrea Rezzoli. Durch vermehrte Kontrollen dort konnten letztes Jahr 88 Fahrer verzeigt werden. Im Bündner Hauptort Chur finden sich ebenfalls Fahrer, die Lärm- und Geschwindi­gkeitsexze­sse veranstalt­en: Laut der Polizei kassierten 37 Fahrer eine Anzeige. Beliebt sind aber auch «Protzer-Strecken» auf dem Land in Graubünden: «PS-starke Autos sind zunehmend auf dem Ofenpass und dem Flüelapass unterwegs», sagt Kantonspol­izei-Sprecher Roman Rüegg. Vereinzelt fänden sich auch Car-Spotter, die die protzenden Fahrer aufnehmen würden.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland