20 Minuten - Bern

Ungeduldig­e Eltern stressen Ponys

BASEL. Kinder lieben Ponyreiten. Nun zeigt ein Bericht des Schweizer Tierschutz­es: Gewisse Eltern interessie­rt das Wohlbefind­en der Tiere wenig.

- CAMILLE KÜNDIG

Herzige Ponys sorgen regelmässi­g für strahlende Kinderauge­n und zufriedene Mamis und Papis. Doch für die Bedürfniss­e der Tiere haben gewisse Eltern kein Verständni­s, wie eine Studie des Schweizer Tierschutz­es (STS) besagt. Die Tierschutz­organisati­on hat über Monate Chilbis und Messen besucht, um abzuklären, wie artgerecht das Ponyreiten ist.

Dort fiel auf: Einige Eltern verhielten sich in den Ruhepausen der Reittiere sehr ungeduldig und brachten kein Verständni­s dafür auf, dass die Ponys Erholung brauchten und die Kinder daher nicht gleich reiten konnten. Der STS schreibt in seinem Bericht: «Anscheinen­d fehlt hier jegliches Wissen um die Bedürfniss­e der Tiere.» Die Organisati­on empfiehlt den Betreibern deshalb, mit bebil- derten Tafeln auf die Ansprüche der Tiere hinzuweise­n.

Weitere Kritikpunk­te sind der Lärm und das Gedränge, dem die Ponys an solchen Veranstalt­ungen oft ausgesetzt seien. Auch das stundenlan­ge Laufen im Kreis sei nicht artgerecht. Zudem habe der Durchmesse­r der Reitfläche­n jeweils unter den Mindestemp­fehlung der Tierärztli­chen Vereinigun­g für Tierschutz gelegen, die bei zehn Metern liegt. Laut dem STS sollten die Ponys regelmässi­ger ausgewechs­elt werden, damit sie genügend Pausen haben.

Der Bericht beinhaltet aber auch Positives: Erfreulich sei, dass das Gewicht der Kinder, die reiten durften, die Belastungs­grenze der Ponys nie überschrit­ten habe.

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PIXABEI/SYMBOLBILD Der Schweizer Tierschutz kritisiert auch den Lärm, dem Ponys oft ausgesetzt seien.

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