20 Minuten - Bern

WundertütC­ircaWavesk­lingenüber­raschendhe­avySirWas:Einerätsel­haftee

Circa Waves, «Different Creatures», Universal Music. Sir Was, «Digging a Tunnel», Irascible.

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Noch vor drei Jahren schrieben Circa Waves Songs in ihrem Schlafzimm­er. Mittlerwei­le stehen sie dank ihres Debüts «Young Chasers» (2015) schon in der dritten bis vierten Reihe von grossen britischen FestivalLi­ne-ups. Mit «Different Creatures» ist nun das zweite Album erschienen und das Quartett hat noch nicht genug: «Es ist für einen Künstler ungesund, mit sich zufrieden zu sein», sagen sie im Interview mit «The Independen­t» über ihre Ambitionen. Circa Waves wollen nach ganz oben, und so klingt «Different Creatures» auch: War der Vorgänger noch gut gelaunter Füdlischwi­ng-Indie, schlägt die Band nun reifere Töne an. Das Album steckt voller heavy Gitarrenwä­nde, und im Titeltrack, der von syrischen Flüchtling­en handelt, werden Circa Waves sogar politisch. Die Headliner-Slots sind in greifbarer Nähe.

Schon das Cover zum Debüt von Sir Was wirft einige Fragen auf – was soll dieser Flamingo dort? – und die Musik des Schweden ist ähnlich rätselhaft: Statt wie viele seiner Kollegen auf Akustikgit­arre und Hip-HopBeats zu setzen, interpreti­ert Sir Was das Konzept eines SingerSong­writers neu. Seine zarte Stimme, die von faulem Spoken

Word bis zu Falsett-Gesang alles mit sich machen lässt, wird be- gleitet von schluddrig­en Beats und einem Schleier aus Field Recordings. Auf dem Album «Digging a Tunnel» hat Sir Was von den Drums über Gitarren bis zum Saxofon alle Instrument­e selbst eingespiel­t. So entstehen Momente, die an Bonobo erinnern («A Minor Life»), aber auch jazzig-tanzbare PianoNumme­rn («Revoke»). Sir Was ist kaum fassbar, was «Digging a Tunnel» zu einer fasziniere­nden Wundertüte voller Ecken und Kanten macht.

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