Lehrlinge geben Tipps: «Rent-a-Stift» macht Schule
BERN. Lehrlinge erzählen Oberstufenschülern aus ihrem Berufsalltag: Das Projekt « Rent- a- Stift» kommt an.
In der Schweiz löst jeder vierte Jugendliche seinen Lehrvertrag vorzeitig auf. Zu den häufigsten Ursachen zählt eine falsche Berufswahl – sei es, weil die Lehrlinge zu idealistische Vorstellungen vom Beruf hatten, sei es, weil sie an ihre Leistungsgrenzen stiessen. Hier setzt «Rent-a-Stift» an: In Zweierteams besuchen Lehrlinge Klassen des achten und neunten Schuljahrs und berichten aus ihrem Berufsalltag. Auch im Kanton Bern schwärmen in diesen Tagen 32 Stifte der Gewerblich-Industriellen Berufsschule (Gibb) in die Klassenzimmer der Oberstufen aus und stehen den Schülern Rede und Antwort.
Das Projekt stösst auf grosse Resonanz, die Nachfrage nimmt stetig zu: 2015 waren noch 70 Anmeldungen von Schulen eingegangen, 2016 waren es bereits 90. «In diesem Jahr kommen wir wohl erstmals auf 100 Einsätze», sagt Michael Gurtner, Projektleiter «Rent-a-Stift» an der Gibb.
Zu den Botschaftern gehören dieses Jahr auch Polygrafin Sarina Baumann (17) und Automatiker Tobias Zaugg (17). «Mir fiel die Berufswahl eher schwer», erinnert sich Sarina. Infos aus erster Hand hätte sie damals selber gut gebrauchen können. Die Bümplizer Klasse hört den beiden gebannt zu, stellt fleissig Fragen. «Fast ausnahmslos positiv» sind laut Gurtner denn auch die Rückmeldungen der besuchten Schulen.