Vauclair trifft doppelt – ZSC droht «Ende Feuer»
ZÜRICH. Julien Vauclair schiesst Lugano zum Break. Geht morgen die Saison des ZSC zu Ende?
Den ZSC Lions fehlten ohne die gesperrten Severin Blindenbacher und Patrick Thoresen sowie den verletzten Robert Nilsson gleich drei Schlüsselspieler. Lugano, das seinerseits nach den Sperren wieder auf die Rückkehrer Julien Vauclair und Maxim Lapierre zählen konnte, nutzte diesen Umstand aus, um das womöglich entscheidende Break in diesem engen Klassiker zu landen. Nach dem 2:1 im Hallenstadion können sie den Titelkandidaten ZSC morgen in der heimischen Resega in die Ferien schicken. Für die Zürcher, bei denen nach eigenem Selbstverständnis eigentlich nur der Meistertitel gut genug ist, wäre es das zweite Viertelfinal-Out in Folge. Das macht den Druck vor Spiel 6 nicht kleiner. «Daran dürfen wir gar nicht denken, und Druck hat man im Profisport ohnehin immer», sagt ZSC-Stürmer Roman Wick, der die Zürcher noch mit 1:0 in Führung gebracht hatte, bevor Julien Vauclair doppelt zuschlug und die Partie drehte.
Dass ausgerechnet Verteidi- ger Vauclair die Tore für Lugano erzielte und zum Matchwinner wurde, zeigte, dass die Verbandsjustiz in diesen Playoffs nicht mehr die zugedachte Nebenrolle spielt, sondern zu einem Hauptakteur geworden ist. Was wäre gestern wohl geschehen, wenn Vauclair für vier Spiele gesperrt worden wäre und stattdessen Thoresen hätte auflaufen dürfen? Es ist auch eine gewisse Zufälligkeit im Spiel. Was die Lions dagegen mit Bestimmtheit wissen, ist indes, dass sie morgen gewinnen müssen, «sonst ist Ende Feuer», wie es Captain Mathias Seger ausdrückt. Roman Wick kämpferisch: «Wir haben in Lugano eine Prüfung zu bestehen. Schaffen wir das, dann wird uns das noch mehr zusammenschweissen.»