Am Galgen der Stadt»
BERN. 2014 haben sie den Durchbruch geschafft. Nun sind Lo & Leduc mit einem neuen Album zurück. Im Interview verraten sie ihre Berner Lieblingsorte.
Nach drei Jahren melden sich die Mundartmusiker Lo & Leduc mit ihrer neuen Platte «Ingwer und ewig» zurück. Die beiden Berner sind mit ihrer Heimatstadt tief verbunden. 20 Minuten verraten Lo & Leduc ihre Lieblingsorte.
Der heilige Christophorus:
Leduc: «Eines unserer neuen Lieder heisst ‹Mond›. Genauso wie man tagtäglich am heiligen Christophorus vorbeigeht, der zugleich der Schutzheilige der Reisenden ist, geht man oft unter dem Mond durch, ohne ihn zu beachten.»
Lo: «Früher sassen dort oft Randständige mit ihren Hunden. Die sind mittlerweile alle vertrieben. Christophorus ist quasi der letzte Randständige, der noch geblieben ist.»
Der Wartsaal im Bahnhof:
Leduc: «Durch Internet und Apps haben wir verlernt, zu warten. Deswegen ist der Wartsaal ein tragisches Relikt aus alten Zeiten. Manchmal sollte man sich dort treffen, um einfach nichts zu tun, ausser zu warten. Ich bin auch schon reingegangen und habe Dialoge mitgeschrieben.»
Das Münster:
Lo: «Wenn man in Bern Musik macht, riechen die Lieder immer ein bisschen nach Sandstein. Je länger man hier bleibt, desto mehr wird man selber zu einem Teil dieser Stadt.» Leduc: «Wir haben versucht, diesen Gedanken im Lied ‹Henker› umzusetzen. Das Münster ist dort der Galgen und die Aare der Strick um deinen Hals.» Lo: «Gemeint ist: Wir hängen nicht nur im wahrsten Sinn des Wortes am Galgen der Stadt, sondern hängen auch an ihr, weil sie unser Zuhause ist.»