Das Wundenlecken der ZSC Lions hat begonnen
LUGANO. Die Schmach ist Tatsache: Zweites Viertelfinal- Out in Folge für die ZSC Lions!
Das gestrige 2:1 (4:2-Endstand) war ein Spiegelbild der gesamten Serie. Die ZSC Lions vermochten ihre spielerischen Vorteile nicht zu nutzen, während Lugano mit Effizienz 2:0 in Führung ging. Die Tessiner wollten diesen Halbfinal-Einzug unbedingt. Unglaublich, wie viele Schüsse sie blockten, mit welcher Entschlossenheit sie ihr Tor verteidigten. Die Luganesi waren bereit, den Preis für ein Weiterkommen in Form von blauen Flecken zu bezahlen. Viel mehr als die ZSC Lions.
Und man muss auch mit aller Deutlichkeit festhalten, dass bei den ZSC Lions einige Leistungsträger nicht genügten: Ryan Shannon war desolat, Inti Pestoni ebenso, Ronalds Kenins irgendwo im Nirgendwo, Morris Trachsler, der eine permanente Fehlerquelle war, sowie Samuel Guerra, der es gestern nicht einmal ins Aufgebot schaffte.
Wer muss für dieses neuerliche Playoff-Versagen bezahlen? Trainer Hans Wallson? Sportchef Edgar Salis? Oder Spieler wie Pestoni trotz wei- Roger Federer terlaufenden Verträgen? Die ZSC Lions erwartet ein unruhiger Frühling.
Während die Zürcher ihre Wunden lecken, können sich die Luganesi anschicken, in den Halbfinals mit dem SC Bern den nächsten Riesen aus der Balance zu bringen. Die grosse Figur ihrer PlayoffKampagne ist bislang Julien Vauclair, der ein persönliches Märchen erlebt. In der Qualifikation brachte der 37-Jährige gerade mal ein Törchen zustande, in den Playoffs traf der Verteidiger nun schon viermal. Und dies obwohl er drei Spiele gesperrt war. 4 Tore in 3 Spielen und am Dienstag wie auch gestern das Game-WinningGoal – unfassbar!