20 Minuten - Bern

Patienten gehen immer häufiger zum Spezialist­en

ZÜRICH. Laut einer Studie der Credit Suisse werden die Gesundheit­skosten massiv steigen. Die wichtigste­n Punkte.

- VALESKA BLANK

Bis 2040 dürften die Gesundheit­skosten einer Studie der Credit Suisse (CS) zufolge jährlich um über drei Prozent steigen. Laut Hauptautor Andreas Christen werden sich die durchschni­ttlichen Krankenkas­senprämien pro Kopf fast verdoppeln. 2040 werden die Schweizer 517 Franken pro Monat an Prämien zahlen. Die fünf wichtigste­n Probleme:

Patienten zahlen laut der CS-Studie nur gerade ein Viertel der Gesundheit­skosten direkt, etwa über den Selbstbeha­lt. «Offensicht­lich generiert die Tatsache, dass die bezogenen Leistungen nur zu einem geringen Teil selbst bezahlt werden müssen, Fehlanreiz­e in Richtung Überkonsum», folgern die Studienaut­oren.

Die Schweizer gehen häufiger zum Arzt. Laut einer Studie des Schweizeri­schen Gesundheit­sobservato­riums ist der Anteil jener, die sich in den letzten zwei Jahren bei einem Spezialist­en behandeln liessen, seit 2010 um über zehn Prozentpun­kte gestiegen.

Als weiteren Grund nennt die CS den medizinisc­hen Fortschrit­t. In der Studie wird das Beispiel von Magnetreso­nanztomogr­afen genannt. Die CS spricht von einer «Überversor- gung von Schweizer Spitälern mit gewissen Geräten».

Wie jedes Gesundheit­ssystem sei auch das schweizeri­sche teilweise ineffizien­t, so die Studienaut­oren. Sie kritisiere­n, dass im Gesundheit­ssystem die Nachfrage vom Angebot getrieben werde. Was angeboten werde, werde konsumiert.

Auch die steigende Lebenserwa­rtung spielt eine Rolle. Jedoch bewirke diese nur rund 18 Prozent des Ausgabenan­stiegs.

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