Patienten gehen immer häufiger zum Spezialisten
ZÜRICH. Laut einer Studie der Credit Suisse werden die Gesundheitskosten massiv steigen. Die wichtigsten Punkte.
Bis 2040 dürften die Gesundheitskosten einer Studie der Credit Suisse (CS) zufolge jährlich um über drei Prozent steigen. Laut Hauptautor Andreas Christen werden sich die durchschnittlichen Krankenkassenprämien pro Kopf fast verdoppeln. 2040 werden die Schweizer 517 Franken pro Monat an Prämien zahlen. Die fünf wichtigsten Probleme:
Patienten zahlen laut der CS-Studie nur gerade ein Viertel der Gesundheitskosten direkt, etwa über den Selbstbehalt. «Offensichtlich generiert die Tatsache, dass die bezogenen Leistungen nur zu einem geringen Teil selbst bezahlt werden müssen, Fehlanreize in Richtung Überkonsum», folgern die Studienautoren.
Die Schweizer gehen häufiger zum Arzt. Laut einer Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums ist der Anteil jener, die sich in den letzten zwei Jahren bei einem Spezialisten behandeln liessen, seit 2010 um über zehn Prozentpunkte gestiegen.
Als weiteren Grund nennt die CS den medizinischen Fortschritt. In der Studie wird das Beispiel von Magnetresonanztomografen genannt. Die CS spricht von einer «Überversor- gung von Schweizer Spitälern mit gewissen Geräten».
Wie jedes Gesundheitssystem sei auch das schweizerische teilweise ineffizient, so die Studienautoren. Sie kritisieren, dass im Gesundheitssystem die Nachfrage vom Angebot getrieben werde. Was angeboten werde, werde konsumiert.
Auch die steigende Lebenserwartung spielt eine Rolle. Jedoch bewirke diese nur rund 18 Prozent des Ausgabenanstiegs.