Biel: Rätsel um Tote in der ausgebrannten Wohnung
BIEL. Eine tote junge Frau, ein festgenommener Uhrmacher und eine junge Mutter mit Kind, die den Flammen in letzter Minute entkam: Der Brand von Biel war ein Drama.
Einheimische rätseln vor der verkohlten Brandruine über die Hintergründe des Infernos, und auch die Ermittler der Kapo Bern tappen im Dunkeln. «Die Umstände des Brandes sind noch unklar», sagt KapoSprecherin Jolanda Egger zu 20 Minuten. Das Feuer war am Samstag kurz nach 22 Uhr im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses an der Karl-Neuhaus-Strasse ausgebrochen. Eine Frau und ihr Baby mussten per Drehleiter gerettet werden.
Ob es sich um einen Unfall, einen technischen Defekt oder ein Verbrechen handelt, kann Egger nicht sagen. Rechtsmediziner untersuchen derzeit die Brandleiche. «Beim Todesopfer handelt es sich um eine Frau», sagt Egger. «Wir konnten die Person noch nicht identifizieren.»
In der Nachbarschaft kennt man das Opfer offenbar nicht, der Mieter der Brandwohnung ist dafür umso bekannter: Uhrmacher B. B.* (69) reparierte vor Ort in seiner Werkstatt Uhren aus der ganzen Schweiz. So gingen auch gestern immer wieder Kunden beim polizeilich versiegelten Atelier vorbei. B. B. wurde offenbar festgenommen und auch Freunde von ihm be- fragt. Dass er hinter dem Unglück stecken könnte, mag aber keiner glauben: «Er ist so ein lieber, hilfsbereiter Typ, es muss sich um ein tragisches Unglück handeln.» Er habe oft Damenbesuch gehabt und auch Leute übernachten lassen, die keine Bleibe gehabt hätten.
*Name der Redaktion bekannt