Russland-Thema wird Trump lange verfolgen
WASHINGTON. FBI- Direktor James Comey bestätigt, dass Verbindungen des TrumpTeams zu Russland untersucht werden.
Am ersten Frühlingstag sah sich Donald Trump in den eiskalten politischen Winter zurückgestossen. Ein sensationelles Kongress-Hearing ergab gestern, dass die US-Bundespolizei FBI mögliche Verbindungen zwischen Trumps Wahlkampfteam und russischen Geheimdienstkreisen aktiv untersucht. Die Existenz der Ermittlungen bestätigte FBI-Direktor James Comey vor dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses.
Comey machte keine konkreten Angaben, was oder wer genau untersucht werde. Auf die Frage nach der möglichen Dauer der Ermittlungen sagte Comey: Der bisherige Zeitraum von acht Monaten sei für eine geheimdienstliche Untersuchung «sehr kurz». Für Trump war das Hearing ein Tiefpunkt. Der FBI-Direktor und Mike Rogers, der Direktor des Geheimdiensts NSA, wiesen im gleichen Hearing nämlich auch Trumps Tweets mit den Abhörvorwürfen gegen Barack Obama ohne Vorbehalte zurück.
Das Eingeständnis des FBI-Direktors wird dem Thema der Russland-Verschwörungen viel Auftrieb verleihen. Die junge Präsidentschaft wird nachhaltig darunter leiden. Wie machtlos Trump den Ereignissen gegenübersteht, verrieten seine Tweets gestern: Kraftlos wies er darauf hin, dass auch die Clinton-Kampagne Kontakt mit Russen gehabt haben könnte. Doch dafür interessiert sich im Moment niemand.