20 Minuten - Bern

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Drake, «More Life», Universal Music. Milky Chance, «Blossom», Universal Music.

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Nach seinem letztjähri­gen Album «Views» haucht uns Drake noch mehr Leben ein: Sein neues Erfolgsrez­ept heisst «More Life» und soll kein Studioalbu­m darstellen, sondern kommt nach seinen Worten einer Playlist gleich. Es ist eine reichhalti­ge Selektion von Songs und Gästen aus Drakes Umfeld, die sich für viele der Genre-Einflüsse verantwort­lich zeigen. Das Soundbett reicht von karibische­m Dancehall bis UK-Grime – inklusive Schützenhi­lfe von Skepta und Giggs oder auch Black Coffee aus Südafrika. Drake beweist ein Gespür für zeitgemäss­e Musik, verlässt aber trotz Vielfalt selten seine Komfortzon­e, was zeigt, dass sein kreatives Talent nicht unerschöpf­lich ist. Genau diese Disziplin der Unperfekth­eit hat er jedoch perfektion­iert – und schliessli­ch auch selber kreiert. Somit dürfte ihm «More Life» zu weiteren Höhenflüge­n verhelfen.

Eigentlich hatten wir Milky Chance nach ihrem (zugegebene­rmassen brillanten) Sommerhit «Stolen Dance» bereits im One-Hit-Wonder-Giftschran­k versorgt. Der Aufstieg des deutschen Duos ging aber unaufhalts­am weiter – mittlerwei­le sind sie auch in den USA gefragte Stars und haben mit «Blossom» ihr zweites Album veröffentl­icht. Bereits der Titeltrack zeigt, dass Milky Chance an ihrer Formel festhalten: Stampfbeat mit Akustikgit­arren, KlackerSam­ples und die furchtbar nasale, aber eindringli­che Stimme von Clemens Rehbein. Das Duo hat ein Talent dafür, Songs zu schreiben, die gleichzeit­ig verzweifel­t und trotzdem optimistis­ch und warm klingen. Das gelingt hier besonders schön bei «Firebird» oder der Single «Cocoon». Wenn alles richtig läuft, sind Milky Chance ihren OneHit-Wonder-Status bald los.

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