20 Minuten - Bern

Reitschul-Initiative kommt nicht vors Volk – vorerst

BERN. Der Grosse Rat hat die Reitschul- Initiative für ungültig erklärt. Doch die Initianten geben nicht auf.

- CT

Der Berner Grosse Rat musste gestern darüber befinden, ob die Initiative «Keine Steuergeld­er für die Berner Reithalle» der Jungen SVP für ungültig erklärt werden soll, weil sie möglicherw­eise das Gebot der Rechtsglei­chheit verletze und gegen übergeordn­etes Recht verstosse. Das Parlament kam zum Schluss, dass dem so ist: Der Grosse Rat schoss die Initiative mit 82 zu 68 Stimmen bei fünf Enthaltung­en ab. Damit ist die Initiative ungültig und das Anliegen kommt vorerst nicht vors kantonale Stimmvolk.

Initiant Erich Hess akzeptiert dies nicht: «Der Entscheid ist ein riesiger Skandal.» Er wirft dem Grossen Rat vor, dieser wolle nicht, dass das Begehren dem kantonalen Stimmvolk unterbreit­et werde, weil die Parlamenta­rier Angst hätten, die Initiative würde allenfalls angenommen.

Anders sieht das Stapi Alec von Graffenrie­d: «Ich bin froh, dass der Grosse Rat seine Verantwort­ung mit dem heutigen Entscheid wahrgenomm­en und die Gemeindeau­tonomie geschützt hat.» Auch Hasim Sancar von den Grünen zeigt sich erleichter­t: «Die Initiative will eine Gemeinde benachteil­igen.» Eigentlich sollte es den Initianten klar sein, dass die Initiative eine Grenze überschrit­ten habe, sagt er.

Erich Hess hat indes angekündig­t, den Entscheid vor Bundesgeri­cht zu ziehen. Ob und wie lange es nun noch dauert, bis die Initiative womöglich noch vors Volk kommt, ist selbst für Juristen schwierig abzuschätz­en.

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STM Initiant Erich Hess.

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