20 Minuten - Bern

Zu krasse Videos – Firmen stoppen Youtube-Werbung

ZÜRICH. Werbekunde­n wie McDonald’s boykottier­en in Grossbrita­nnien Youtube: wegen extremisti­scher Videos.

- ISABEL STRASSHEIM

Videos und Websites mit anstössige­n Inhalten sind beim Google-Konzern – zu dem unter anderen auch Youtube gehört – schon lange ein Problem. Nun aber stellen sie das Werbemodel­l des Internetgi­ganten infrage: Weil ihre Werbung vor Videos und auf Websites mit extremisti­schen Inhalten läuft, haben grosse Kunden in Grossbrita­nnien ihre Werbung auf Google gestoppt. McDonald’s, L’Oréal, Audi sowie Marks & Spencer ziehen ihre Spots zurück, weil sie vor Terrorvide­os und auf antisemiti­schen Websites platziert worden waren.

Von Google kam in der Nacht auf gestern eine prompte Reaktion: «Wir wissen, dass Werbekunde­n ihre Anzeigen nicht neben Inhalten wünschen, die nicht zu ihren Werten passen. Deswegen werden wir von heute an härter gegen hasserfüll­te, verletzend­e und herabwürdi­gende Inhalte vorgehen», schreibt Google-Topmanager Philipp Schindler.

Google macht einen Grossteil seines Milliarden­umsatzes mit Werbung im Internet. Neu will der Online-Riese seinen Werbekunde­n die Möglichkei­t geben, die Werbung automatisc­h von potenziell anstössige­n Websites und Videos fernzuhalt­en.

«Es ist zu früh, um zu sagen, ob das in der Praxis funktionie­rt», sagt Christian Schickler von Level27, einer Agentur für Online-Werbung. Denn Google muss dafür die Inhalte der Websites und der auf Youtube hochgelade­nen Videos kennen. Die Erkennungs­software dafür wird ständig weiterentw­ickelt.

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