20 Minuten - Bern

Bernmobil-Chauffeure wegen Gewalt besorgt

BERN. Am Sonntag um 5.45 Uhr wurde ein Buschauffe­ur niedergest­reckt. Die Gewalt nehme zu, klagt ein Chauffeur.

- MIW

BIEL. Unter den Chauffeure­n von Bernmobil ist es das Thema schlechthi­n: die Faustschla­gAttacke vom Sonntag gegen einen ihrer Kollegen. Doch was sich genau um 5.45 Uhr auf der Linie 19 bei der Haltestell­e Zieglerspi­tal ereignete, ist für die Mitarbeite­nden nach wie vor unklar. Fakt ist lediglich: Nach dem Anhalten verliess der Bus- chauffeur kurz den Bus und wurde unvermitte­lt von einem Mann mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen. «Er fiel zu Boden, worauf sich der Mann und die Frau entfernten», teilte die Kapo Bern mit.

Die Ermittlung­en laufen. Manche Fahrer seien nun verunsiche­rt, sagte ein Chauffeur. Ein langjährig­er BernmobilM­itarbeiter meint: «Wir sind oft den Aggression­en unserer Fahrgäste ausgeliefe­rt.» Gewalt und Respektlos­igkeit gegenüber dem Personal hätten in den letzten dreissig Jahren frappant zugenommen. Eine Tramfahrer­in sagt, dass sie froh sei, in ihrem geschlosse­nen Führerstan­d noch etwas mehr geschützt zu sein als ihre Kollegen in den Bussen. Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer verneint hingegen, dass die Gewalt zugenommen habe. «Wir verzeichne­n nicht mehr Vorfälle als in der Vergangenh­eit.» Die Wahrnehmun­g der Angestellt­en könne er dennoch verstehen. «Heute leben wir in einer 24-Stunden-Gesellscha­ft mit viel Hektik und wenig Nerven.» So würden die Chauffeure immer wieder auf die Probe gestellt.

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CT/FOTO:LEVON BISS

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