Bernmobil-Chauffeure wegen Gewalt besorgt
BERN. Am Sonntag um 5.45 Uhr wurde ein Buschauffeur niedergestreckt. Die Gewalt nehme zu, klagt ein Chauffeur.
BIEL. Unter den Chauffeuren von Bernmobil ist es das Thema schlechthin: die FaustschlagAttacke vom Sonntag gegen einen ihrer Kollegen. Doch was sich genau um 5.45 Uhr auf der Linie 19 bei der Haltestelle Zieglerspital ereignete, ist für die Mitarbeitenden nach wie vor unklar. Fakt ist lediglich: Nach dem Anhalten verliess der Bus- chauffeur kurz den Bus und wurde unvermittelt von einem Mann mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen. «Er fiel zu Boden, worauf sich der Mann und die Frau entfernten», teilte die Kapo Bern mit.
Die Ermittlungen laufen. Manche Fahrer seien nun verunsichert, sagte ein Chauffeur. Ein langjähriger BernmobilMitarbeiter meint: «Wir sind oft den Aggressionen unserer Fahrgäste ausgeliefert.» Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber dem Personal hätten in den letzten dreissig Jahren frappant zugenommen. Eine Tramfahrerin sagt, dass sie froh sei, in ihrem geschlossenen Führerstand noch etwas mehr geschützt zu sein als ihre Kollegen in den Bussen. Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer verneint hingegen, dass die Gewalt zugenommen habe. «Wir verzeichnen nicht mehr Vorfälle als in der Vergangenheit.» Die Wahrnehmung der Angestellten könne er dennoch verstehen. «Heute leben wir in einer 24-Stunden-Gesellschaft mit viel Hektik und wenig Nerven.» So würden die Chauffeure immer wieder auf die Probe gestellt.