«Die Schweiz dürfte am ESC auch weiterhin scheitern»
ZÜRICH. Wieder ist die Schweiz am ESC früh rausgeflogen. Trotzdem rät PR- Profi Ferris Bühler, weiterzumachen.
Timebelle haben sich am vergangenen Donnerstag bereits im Halbfinal aus dem grössten europäischen Musikwettbewerb verabschiedet. Wie in den beiden Jahren zuvor schon Rykka und Melanie René. Viele 20-Minuten-Leser lassen ihrem Unmut freien Lauf. «Wieso machen wir da noch mit?», fragt etwa Dany Grutli.
PR-Profi Ferris Bühler rät jedoch davon ab, die Teilnahme am ESC jedes Jahr neu zu hinterfragen. «Im Gegenteil: Wir sollten neuen Talenten Mut machen, sich mit kreativen, verrückten und aussergewöhnlichen Beiträgen zu melden.» Stattdessen würden die Künstler, die die Schweiz vertreten, «kritisiert, demontiert und von der Bevölkerung belächelt». In anderen Ländern, so Bühler, hätten die jeweiligen Vertreter hingegen die Unterstützung der Öffentlichkeit und der Medien auf sicher.
Ein weiterer Grund, dass die Schweiz Jahr für Jahr schlecht abschneidet, ist laut Bühler die Angst vor der Blamage. «Deshalb reist die Schweiz meist mit Beiträgen und Protagonisten mit möglichst kleinem Risikopotenzial an den ESC.» Werde an dieser Taktik festgehalten, so der MarketingExperte, «wird die Schweiz wohl auch nächstes Jahr um einen Platz im Final bangen müssen und dürfte auch weiterhin im Halbfinal scheitern. Das wird so lange so bleiben, bis die Schweiz ihre ESC-DNA wiederfindet.»
In den letzten zehn Jahren erreichte die Schweiz nur zweimal den Final: Mit Lys Assia (1956) und Céline Dion (1988) konnte sie den Song Contest für sich entscheiden.