Pro Natura ist stinksauer auf Biker
LAUTERBRUNNEN. Illegale Bauerei – das wirft Pro Natura einem Bike-Verein in Lauterbrunnen vor.
Eben erst am Samstag wurde die Freeride-Strecke von der Grütschalp nach Lauterbrunnen eröffnet und schon droht Zoff. Pro Natura Berner Oberland fühlt sich von den Bikern nämlich über den Tisch gezogen. «Der GrütschTrail ist ein Grütsch-Bschiss», ärgert sich Vizepräsident Hans Fritschi. Denn der BikeDownhill entspreche zum Teil nicht den Plänen, die mit Behörden und Einsprechern – darunter Pro Natura – ausgehandelt und in der Baubewilligung festgehalten worden seien. «Die Strecke ist zu breit und hat mehr Bauten als vereinbart.» Die Hindernisse seien auch zu gross ausgefallen. Der Trail verletze sogar Bundesrecht, weil unerlaubterweise eine Hecke abgeholzt worden sei. Für solche Eingriffe müsse ein Ausnahmegesuch gestellt werden, was der Bike-Verein jedoch unterlassen habe. «Die dachten wohl, das merke niemand», sagt Fritschi. Pro Natura hat die Bauverwaltung Lauterbrunnen orientiert. Fritschi geht davon aus, dass die Behörden Strafanzeige eingereicht haben. «Falls dem nicht so ist, reichen wir eine Aufsichtsbeschwerde ein.» An der Strecke wurde seit 2009 geplant; 2015 hatte Pro Natura eine Einsprache gegen das Projekt zurückgezogen – weil man sich damals einigen konnte.
Zu den Vorwürfen wollten weder die Jungfraubahnen noch der Verein Bikestrecke Grütschalp Stellung nehmen. Werner Imboden, Präsident der Biker, sagt nur: «Die Strecke wurde offiziell abgenommen, mehr gibt es nicht zu sagen.»