20 Minuten - Bern

Mit System richtig entscheide­n

Schwierige Entscheide verlangen ein strukturie­rtes Vorgehen.

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Die Frage betrifft alle, vor allem in schwierige­n Situatione­n: Wie soll man sich entscheide­n? Aus dem Bauch heraus? Direkt und unbürokrat­isch? Nach Abwägen möglichst aller Fakten?

Die gute Nachricht: Entscheide­n lässt sich lernen. Neben dem klassische­n Bauchentsc­heid gibt es Vorgehensm­ethoden und Strategien, die weiterhelf­en. «In unseren Kursen machen wir die Teilnehmen­den mit einem strukturie­rten Entscheidu­ngsprozess vertraut», erklärt Rolf Rado, Manager und Dozent beim Weiterbild­ungsinstit­ut WEKA. «Sie erhalten Werkzeuge und Denkanstös­se zur Entscheidu­ngsfindung.»

Solche Denkanstös­se liefern auch die beiden amerikanis­chen Professore­n Donald Sull (MIT Sloan School of Ma- nagement) und Kathleen M. Eisenhardt (Stanford University). Sie sind überzeugt, dass einfache Regeln, «simple rules», in komplexen Situatione­n weiterhelf­en.

Diese Regeln müssen selber erarbeitet werden, denn sie sollen auf das jeweilige Problem und die Personen zugeschnit­ten sein. Die beiden Professore­n geben die Kategorien vor. Sie zeigen zudem, wie man diese einfachen Regeln finden kann. Im Zentrum dabei: alle für den Entscheid unwesentli­chen Faktoren ausblenden. Dann die Stellschra­uben finden, die wichtig sind für die Zielerreic­hung. Genauso wie die Engpässe, welche sie verhindern.

Man muss das Rad nicht neu erfinden: Studien lesen, Freunde, Bekannte und Experten um Rat fragen. Wenn die Regeln definiert sind, lohnt es sich, sie immer weiter zu verfeinern und regelmässi­g auf ihre Tauglichke­it zu überprüfen.

Doch wie sehen diese Regeln in der Praxis aus? Die Rockband «White Stripes» schaffte den Durchbruch mit einem Album, das sich an simple Regeln hielt: «kein Blues», «keine Gi- tarrensolo­s», «keine Coversongs» und «kein Bass». Einfach – und erfolgreic­h! OTHMAR BERTOLOSI www.einfachere­geln.20min.ch www.weka.ch

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