Schweden bodigt Favorit Kanada im Penalty-Krimi
KÖLN. 2:1 nach Penaltys: Schweden überrascht Kanada und ist zum zehnten Mal Weltmeister.
Dieser Fakt wertet auch das WM-Turnier der Schweizer Mannschaft nochmals auf. Sie ist im Viertelfinal gegen den späteren Weltmeister gescheitert und bewegte sich mit diesem bei der 1:3-Niederlage absolut auf Augenhöhe.
Auf Tore im WM-Final mussten die Zuschauer lange warten, denn dieser entpuppte sich zunächst als Neutralisierungsfestival. Im ersten Drittel mit leichten Vorteilen für Schweden, danach mit mehr Spielanteilen für Kanada. Trotzdem waren es die Skandinavier, die in der 40. Minute in Führung gingen. Verteidiger Hedman schoss den Puck in Unterzahl aufs kanadische Tor, Goalie Pickard liess sich von den vor ihm herumkurvenden Kruger und Lundqvist irritieren und sich zwischen den Beinen erwischen.
Um ins Spiel zurückzukehren, brauchten die Kanadier Schweizer Hilfe. Denn NLASchiedsrichter Daniel Stricker kam die Ehre zu, diesen Final mitleiten zu dürfen, fiel dann jedoch unglücklicherweise auf eine Schwalbe des Kanadiers Konecny rein, der vortäuschte, vom Stock Lindholms im Gesicht getroffen worden zu sein. Ryan O’Reilly nutzte diese Strafe dann auch prompt zum 1:1. Wegen dieser für einen WM-Final und vor allem auch für einen Kanadier un- würdigen Schauspieleinlage retteten sich die Ahornblätter in die Verlängerung. Aber diese dramatische, spannende Auseinandersetzung endete erst im Penaltyschiessen. Bäckström und Ekman-Larsson schossen die Schweden doch noch zum Titel – Goalie Lundqvist hielt alle vier kanadischen Versuche.