20 Minuten - Bern

«Wahlkreise wie in Zürich denkbar»

BERN. Stadtpräsi­dent Alec von Graffenrie­d möchte bis 2030 mit elf Agglomerat­ionsgemein­den fusioniere­n. Das Interview zum neuen Gross- Bern.

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Alec von Graffenrie­d, wie stellen Sie sich das neue GrossBern vor?

Ich spreche nicht von einem Gross-Bern. Es geht um eine Stadtregio­n, deren historisch­e Gemeindegr­enzen schon lange nichts mehr mit dem täglichen Leben der Stadtbewoh­ner zu tun hat. Sehen Sie sich nur mal Bern von oben auf einer Karte an. Die Stadtgrenz­en sind nicht mehr ersichtlic­h. Es sind zwar andere Gemeinden, aber deren Einwohner haben dieselben Interessen.

Und denen wollen Sie nun die Möglichkei­t geben ...

... mitzubesti­mmen. Wer in Wabern wohnt, ist ja genauso vom Bahnhof-Ausbau betroffen oder davon, ob in den Cafés in der Innenstadt rausgestuh­lt werden darf. Umgekehrt sollten doch die Stadtberne­r auch bei der Gurtenbahn mitbestimm­en dürfen oder darüber, ob eine Brücke über den Wohlensee gebaut werden soll.

Welche Auswirkung hätte die Fusion auf die Bevölkerun­g?

Vermutlich keine, denn wir bewegen uns ja heute schon alle in derselben Umgebung. Wir würden aber den Quartieren mehr Kompetenze­n geben, um lokal mitzureden. So könnten dann die angrenzend­en Dörfer einfacher als neue Quartiere integriert werden. Ich kann mir durchaus sogar Wahlkreise vorstellen wie in Zürich, damit die Interessen der Stadtteile im Parlament ausgeglich­en vertreten sind, denn heute sind Bümpliz und Bethlehem dermassen untervertr­eten, dass es bedenklich ist.

 ?? CT ?? Alec von Graffenrie­d würde mit der Fusion der zweitgröss­ten Stadt der Schweiz vorstehen.
CT Alec von Graffenrie­d würde mit der Fusion der zweitgröss­ten Stadt der Schweiz vorstehen.

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