«Gummibööteln wird von vielen unterschätzt»
ZÜRICH. Jährlich gibt es etwa 40 GummibootUnfälle, 2016 gab es gar drei Tote. Polizeikorps verstärken deshalb ihre Massnahmen.
Das schöne Wetter lockt viele Gummiböötler auf öffentliche Gewässer. Doch der Badespass wird oft unterschätzt, wie Philipp Binaghi, Sprecher der Schweizerischen Lebensret- tungs-Gesellschaft (SLRG), sagt: «Es kommt immer wieder zu Unfällen oder sogar zu Todesfällen, weil sich einige nicht an die Baderegeln halten.»
Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) gab es seit 2000 15 tödliche Schlauchboot-Unfälle, letztes Jahr starben dabei drei Personen. Zahlen der Suva zeigen, dass es allein bei unfallversicherten Arbeitnehmern jedes Jahr zu etwa 40 Gummiboot-Unfällen kommt. Deshalb hat die Stadtpolizei Zürich ihre Massnahmen verstärkt. «Besonders rund um das Hönggerwehr kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen», sagt Sprecher Marco Bisa. Dort wurde nun ein Transparent angebracht, das vor dem Wehr warnt. Auch die Schaffhauser Polizei verstärkt ihre Massnahmen. «Wir hängen Plakate auf, um die Leute zu sensibilisieren», so Sprecher Patrick Ca- prez. Die Kantonspolizei Bern beteiligt sich mit der Stadt Bern, BFU und SLRG an der Präventionskampagne «Aare you safe?». Dort wird geraten, nicht unter Einfluss von Alkohol oder Drogen zu böötlen, eine Rettungsweste zu tragen und Boote nicht zu überladen oder zusammenzubinden. Auch solle man nicht in unbekannte oder trübe Gewässer springen und nicht zu lange in kaltem Wasser schwimmen.