20 Minuten - Bern

«Unter uns Velofahrer­n gibt es viele unangenehm­e Leute»

ZÜRICH. Velofahrer, die sich rüpelhaft verhalten, sorgen selbst in den eigenen Reihen für Ärger.

- FABRICE DUBLER

170 Unfälle mit Velofahrer­n und Fussgänger­n wurden gemäss der Beratungss­telle für Unfallverh­ütung letztes Jahr registrier­t. Doch nicht nur Fussgänger, sondern auch Velofahrer selbst stören sich am Verhalten rüpelhafte­r Zweiradlen­ker. Der Journalist Hans Georg Hildebrand­t hat in einem viel beachteten Facebook-Post geschriebe­n: «Wir Velofahrer sollten uns selbst etwas kritischer sehen; es gibt eine Menge unangenehm­er Leute unter uns.» Fussgänger fühlten sich von Velofahrer­n bedrängt «wie Slalompfos­ten». Auch Thomas Schweizer, Geschäftsf­ührer von Fussverkeh­r Schweiz, stellt fest: «Es gibt immer wieder Rowdys unter den Velofahrer­n, die Fussgänger mit zu geringer Distanz überholen.» Das sei für Fussgänger eine Komfortein­schränkung – und gefährlich.

Das Problem ist laut Schweizer: «Velorouten werden von den Städten und Kantonen oft von der Fahrbahn auf die Trottoirs verschoben.» Christoph Merkli, Geschäftsf­ührer von Pro Velo Schweiz, sagt: «Velos sollten generell auf der Strasse fahren können und gehören nicht aufs Trottoir.» Oft fehle es aber an Velospuren oder ge- nügend Platz. Das provoziere, dass Velofahrer auf Trottoirs ausweichen. Pro Velo und Fussverkeh­r Schweiz sprechen sich darum für einen Ausbau der Velowege aus. Merkli: «Ein Abbau von Parkplätze­n und Autospuren kann den nötigen Platz dafür schaffen.»

 ?? ISTOCK ?? Velofahrer weichen oftmals auf das Trottoir aus und verhalten sich gegenüber Fussgänger­n teils rüpelhaft.
ISTOCK Velofahrer weichen oftmals auf das Trottoir aus und verhalten sich gegenüber Fussgänger­n teils rüpelhaft.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland