So tricksen die Schweizer bei der Wohnungssuche
ZÜRICH. Jeder siebte Mietinteressent flunkert – etwa mit dem Paar-Trick oder bei Angaben zu Haustieren und Finanzen.
In Zürich, Basel oder Genf sind freie Mietwohnungen rar. Oft haben nur Musterkandidaten eine Chance. Das verleitet viele Bewerber zum Mogeln: Laut einer Studie von Comparis nimmt es jeder Siebte mit der Wahrheit nicht so genau oder macht unvollständige Angaben. Das zahlt sich aus: Acht von zehn Schummlern hatten laut der Studie Erfolg damit und würden es wieder tun.
Beliebt ist bei 20-MinutenLesern etwa der Paar-Trick. «Da niemand eine StudentenWG haben wollte, haben wir uns als Paar ausgegeben. Dann klappte es gleich», schreibt Leser Luca. Ähnlich machte es eine Leserin: «Meinen Freund habe ich als Verlobten bezeichnet. Das hat die Vermieter überzeugt.» Auch bei Haustieren lügen die Kandidaten schon mal – wie etwa Leser Lorenzo: «Wir haben drei Katzen. Bei der Wohnungssuche hatten wir immer nur Absagen er- halten. Dann habe ich nur eine Katze erwähnt und voilà, Wohnung erhalten.»
Beliebt ist das Flunkern auch bei Finanzen. «Der häufigste Fall ist eine unzutreffende Angabe bei Betreibungen und Verlustscheinen», teilt der Immobilienverwalter Privera auf Anfrage mit. Auch Manipulationen am Betreibungsauszug kämen vor. Doch Vorsicht beim Lügen: Im schlimmsten Fall droht eine Kündigung oder eine Anklage wegen Urkundenfälschung.
Bei gewissen Fragen der Vermieter wird Lügen gar empfohlen. Laut Mieterverband müssen indiskrete Fragen – etwa zu sexueller Orientierung oder bestehenden Krankheiten – nicht wahrheitsgetreu beantwort werden.