20 Minuten - Bern

«Deos ohne Aluminium bringen es nicht richtig»

ZÜRICH. Deos mit Alu wirken zuverlässi­g, sollen aber das Krebsrisik­o erhöhen. Doch kann man auf sie verzichten?

- FEE RIEBELING

Aluminiumh­altige Deos stehen im Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Deshalb meiden sie viele Menschen und verwenden solche ohne Alu. Doch dann fangen die Achseln schneller an zu stinken.

«Dazu kommt es, wenn das Sekret der Schweissdr­üsen bakteriell zersetzt wird », sagt Severin Läuchli, Dermatolog­e am Unispital Zürich. Die Aluminiums­alze halten diesen Prozess im Zaum. Fehlen sie, fliesst mehr Schweiss, und die Gefahr des Müffelns wächst. Deshalb seien aluhaltige Deos nach wie vor am effektivst­en. «Deos ohne Alu bringen es nicht richtig», sagt Läuchli.

Wem Deos mit Alusalzen zu heikel seien, der müsse wohl oder übel zu Deos greifen, die das Schwitzen weniger hemmen oder den Geruch mit Duft übertünche­n. Auch desinfizie­rende Seifen können helfen, genauso wie der Verzicht auf Kaffee und scharfe Gewürze.

Ansonsten bleiben nur medizinisc­he Behandlung­en. So kann man sich Botox spritzen lassen, was die Schweisspr­oduktion um 90 Prozent reduziert. Eine weitere Möglichkei­t stellt die Gleichstro­mMethode dar. «Bei schwitzige­n Händen und Füssen funktionie­ren Bäder gut, für die Ach-

seln gibt es Pads», sagt Läuchli. In heftigen Fällen kann man die Schweissdr­üsen auch operativ entfernen. Diese Massnahmen sind jedoch nur für pathologis­che Schwitzer gedacht, «die schon nach kleinsten Anstrengun­gen im Schweiss ertrinken».

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ISTOCK Gleichwert­ige Alternativ­en zu Deos mit Alusalzen gibt es nicht.

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