«Deos ohne Aluminium bringen es nicht richtig»
ZÜRICH. Deos mit Alu wirken zuverlässig, sollen aber das Krebsrisiko erhöhen. Doch kann man auf sie verzichten?
Aluminiumhaltige Deos stehen im Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Deshalb meiden sie viele Menschen und verwenden solche ohne Alu. Doch dann fangen die Achseln schneller an zu stinken.
«Dazu kommt es, wenn das Sekret der Schweissdrüsen bakteriell zersetzt wird », sagt Severin Läuchli, Dermatologe am Unispital Zürich. Die Aluminiumsalze halten diesen Prozess im Zaum. Fehlen sie, fliesst mehr Schweiss, und die Gefahr des Müffelns wächst. Deshalb seien aluhaltige Deos nach wie vor am effektivsten. «Deos ohne Alu bringen es nicht richtig», sagt Läuchli.
Wem Deos mit Alusalzen zu heikel seien, der müsse wohl oder übel zu Deos greifen, die das Schwitzen weniger hemmen oder den Geruch mit Duft übertünchen. Auch desinfizierende Seifen können helfen, genauso wie der Verzicht auf Kaffee und scharfe Gewürze.
Ansonsten bleiben nur medizinische Behandlungen. So kann man sich Botox spritzen lassen, was die Schweissproduktion um 90 Prozent reduziert. Eine weitere Möglichkeit stellt die GleichstromMethode dar. «Bei schwitzigen Händen und Füssen funktionieren Bäder gut, für die Ach-
seln gibt es Pads», sagt Läuchli. In heftigen Fällen kann man die Schweissdrüsen auch operativ entfernen. Diese Massnahmen sind jedoch nur für pathologische Schwitzer gedacht, «die schon nach kleinsten Anstrengungen im Schweiss ertrinken».