Die absurde Milliarden-Show zweier Grossmäuler
LAS VEGAS. Der Boxkampf zwischen Conor McGregor und Floyd Mayweather ist finanziell zwar lukrativ, sportlich aber ohne Wert.
Da haben sich zwei gefunden. Zwei Grossmäuler, die in Dekadenz leben. Floyd Mayweather und Conor McGregor stellen ihren Reichtum gern zur Schau. Auf pompösen Fotos protzen sie mit ihren Fuhr- Beide kriegen den Hals nicht voll.
Der 40-jährige Mayweather sagt: «Ich bin Geschäftsmann. Ich mache das, was mir am meisten Geld bringt.» Insofern ist es konsequent, dass sich der in 49 Profikämpfen ungeschlagene Amerikaner – diesen Rekord teilt er sich mit Rocky Marciano – nur von McGregor zu einem Comeback bewegen liess, nachdem er im Herbst 2015 zurückgetreten war.
Der Ire hat als Aushängeschild der Ultimate Fighting Championship, der weltweit
grössten MMA-Veranstalterin, Zugang zu einer enormen Fanbasis. Nicht umsonst rechnet das US-Magazin «Forbes» vor, dass der Kampf vom 26. August in Las Vegas bis zu einer Milliarde Dollar umsetzen könnte.
Bleibt die Frage nach dem sportlichen Wert des Duells. Da nach Boxregeln gekämpft wird, kann es nur einen Gewinner geben: Mayweather (siehe Box). Dass McGregor, der seit der Jugend keinen Boxkampf mehr bestritten hat, felsenfest von einem K.-o.-Sieg überzeugt ist, ändert nichts daran. Der 28-Jährige ist seit jeher mit einer beachtlichen Hybris ausgestattet.
Vermutlich ist die Diskussion über den sportlichen Sinn des Kräftemessens ohnehin müssig, wenn dermassen viel Geld im Spiel ist. Wie sagte doch McGregor einmal: «Ich will schnell reich werden. Und dann schnell abhauen.» Er darf mit rund 75 Millionen Dollar Gage rechnen. Mayweather streicht mindestens 100 Millionen ein.