20 Minuten - Bern

Jeder Polizist muss pro Jahr 200 Bussen ausstellen

USTER. Die Polizei im zürcherisc­hen Uster hat klare Vorgaben zu Bussen. Und so sind die Beamten Meister im Verteilen.

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Wenn es ums Bussenvert­eilen geht, mischt die Stadt Uster vorne mit: Über 25 000 Ordnungsbu­ssen waren es im letzten Jahr – mit Einnahmen von total gut 1,5 Millionen Franken. Das geht aus einer Antwort des Stadtrats auf eine Anfrage der SP hervor, wie der «Zürcher Oberländer» berichtet. Zum Vergleich: Das ähnlich grosse Dübendorf ZH brachte es in derselben Zeitspanne auf gerade mal 3500 Bussen – siebenmal weniger. Warum das?

Jeder Ustermer Stadtpoliz­ist muss 70 Prozent seiner Dienstzeit im Aussendien­st verbringen. Und: Laut Leistungsv­ereinbarun­g muss jeder Polizist pro Jahr mindestens 200 Ordnungsbu­ssen ausstellen. Erreicht er dieses Ziel nicht, werden Massnahmen zur Unterstütz­ung getroffen. Wobei dies noch nie nötig war – im Gegenteil: Im Schnitt verteilt jeder Polizist 271 Bussen. «Es wäre doch komisch und dem Sicherheit­sempfinden abträglich, wenn wir Übertretun­gen nicht ahnden würden, wenn wir sie sehen», sagt Jörg Ganster, Abteilungs­leiter Sicherheit der Stadt Uster.

In Dübendorf gibt es keine solchen Vorgaben. Laut Kommandant Walter Schweizer arbeitet man «mit Augenmass». Selbst beim Schweizeri­schen Verband der Polizeibea­mten wundert man sich über die hohe Anzahl Bussen in Uster. Aber: «Solche Vorgaben wie in Uster sind durchaus normal und in der Regel auch problemlos erfüllbar», sagt Sprecher Max Hofmann.

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KEY Bussen über 1,5 Mio. Fr wurden letztes Jahr in Uster ausgestell­t.

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